von Micaela Taroni<BR /><BR />Die Anwälte Giovanni Caruso und Monica Cornaviera rekonstruierten in einem mehrstündigen Plädoyer, was am 11. November 2023 geschah, als der Student aus Torreglia (Padua) seine Ex-Freundin Giulia mit 75 Messerstichen tötete. Am Montag hatte Staatsanwalt Andrea Petroni die lebenslange Haft für Turetta beantragt, mit einem Urteil ist am 3. Dezember zu rechnen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1100991_image" /></div> <BR /><BR />„Heute haben wir eine nicht einfache Aufgabe vor uns: Wir verteidigen einen Angeklagten, der einen abscheulichen Mord gestanden hat. Ich stehe einem jungen Mann bei, der eine junge Frau ermordet hat und sie ihres Lebens, ihrer Träume, Hoffnungen und Projekte beraubte“, gab Anwalt Caruso zu. Trotz der Brutalität des Mordes wäre eine lebenslange Haft eine „unmenschliche und entwürdigende Strafe“ für einen derart jungen Angeklagten. „Strafen müssen auf die Umerziehung des Verurteilten abzielen“, sagte der Anwalt. Im Fall einer lebenslangen Verurteilung sei dies nicht möglich.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1100994_image" /></div> <BR /><BR />Die Anwälte versuchten, die These der Staatsanwaltschaft zu widerlegen, laut der Turetta den Mord genau geplant und davor einen Fluchtplan entworfen hatte. Laut den Staatsanwälten hatte sich Turetta eine Liste von Gegenständen zusammengestellt, die für eine mehrtägige Flucht notwendig waren. Dies sei der Beweis, dass er den Mord an Giulia genau geplant habe. „Wenn es jemanden gibt, der nicht weiß, wie man etwas plant, dann ist es Filippo Turetta“, erwiderte der Verteidiger an der Seite des Angeklagten, der mit gesenktem Kopf ins Leere blickte. Der Anwalt beschrieb den Ingenieurstudenten als einen unsicheren, orientierungslosen Jugendlichen, der nur in Giulia einen Halt gefunden hatte.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1100997_image" /></div> <BR /><BR />Der Anwalt gab zu, dass Giulia Cecchettin einen äußerst brutalen Tod erlitten hat. Turetta habe jedoch in einem Zustand der emotionalen Aufregung gehandelt, die zu einem Kurzschluss führte, aber es sei nicht vorsätzlich gewesen. Daher solle ihm die lebenslange Haft erspart werden, da der erschwerende Umstand der Grausamkeit wegfalle. <BR />Anwalt Corso betonte, dass sein Mandant eine lange Strafe nicht fürchte. Paradoxerweise sei die Haftanstalt derzeit der einzige Ort, an dem der von der Gesellschaft verurteilt Turetta inmitten anderer Sträflinge eine menschliche Behandlung erfahren könne.