Der Fall hatte vor 13 Monaten Italien erschüttert. Der Maurer Giovanni Barreca (55) wurde festgenommen, weil er in Altavilla Milicia bei Palermo zusammen mit 2 Komplizen seine Frau Antonella Salamone (41) und seine beiden Söhne Kevin (16) und Emmanuel (5) bei einem Exorzismusritual getötet hatte.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1137696_image" /></div> <BR /><BR /> Die Tochter des Maurers Miriam, die zum Zeitpunkt des Mordes 17 Jahre alt war, ist jetzt zu 12 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt worden, weil sie aktiv am Mord ihrer Mutter und ihrer beiden Brüder beteiligt war. So soll sie zusammen mit dem Vater ihre Mutter Antonella Salamone und die Brüder gefoltert und ihnen „grausame Leiden und Qualen bis zum Tod“ zugefügt haben.<h3> 18-Jährige schildert grausame Details der Morde</h3>Das Mädchen erzählte, was nach der Ermordung ihrer Mutter geschah und wie ihr Vater und die 2 Komplizen die Leiche in Brand setzten und die Überreste später vergruben. Die Minderjährige sagte kurz nach den Morden, dass seit Jahren „Dämonen“ im Haus präsent seien, so dass man diese aus ihrer Mutter und ihren Brüdern vertreiben musste.<BR /><BR /> Sie gab sofort zu, an der Ermordung der Kinder und ihrer Mutter Antonella Salamone beteiligt gewesen zu sein, die verkohlt im Garten ihres Hauses gefunden wurde. Der Staatsanwalt hatte 18 Jahre für sie gefordert. Das Mädchen wurde als zurechnungsfähig bewertet. <h3> Der Teufel im Haus</h3>Kurz nach Miriams Verurteilung begann am Donnerstag, einige Kilometer entfernt im Bunker des Gefängnisses Pagliarelli in Palermo, der Prozess gegen Giovanni Barreca, und ein Ehepaar religiöser Fanatiker, die er in einer evangelikalen Gemeinde kennengelernt hatte. <BR /><BR />Die 3 und Miriam waren davon überzeugt, dass der Teufel im Haus der Barrecas hauste und dass das Böse von Antonella Salamone und ihrem kleinen Sohn, an dem die Frau sehr hing, Besitz ergriffen habe. Um den Teufel auszutreiben, hatte der Maurer die Hilfe von Sabrina Fina und Massimo Carandente erbeten, die mit Exorzismen vertraut waren. <h3>Staatsanwalt: „Schweigen kann das eigene Todesurteil bedeuten“</h3>„Wir sind der Meinung, dass das, was passiert ist, auf ein verzerrtes Verständnis von Religion zurückzuführen ist, wobei Menschen die Schwäche und Verletzlichkeit anderer ausnutzen. Wir appellieren daher insbesondere an junge Menschen, alles zu unternehmen, um derartige Situationen aufzudecken“, betonte der im Fall ermittelnde Staatsanwalt Ambrogio Cartosio. <BR /><BR />„Den jungen Menschen sage ich: Ich weiß, dass es schwierig und kompliziert ist, bestimmte Dinge ans Licht zu bringen, aber diese schreckliche Tragödie zeigt, dass Schweigen manchmal das eigene Todesurteil bedeuten kann. Die Justizbehörden und andere Institutionen sind in der Lage, den Opfern solcher Verbrechen wirksam zu helfen“, so der Staatsanwalt.