<b>Sie waren bei der Anhörung zu den invasiven Arten als Referentin eingeladen. Was hat das Thema mit Ihrem Fachgebiet zu tun?</b><BR />Dr. Giulia Morosetti: Bei der Anhörung ging es in der Tat vorwiegend um Gefahren für die Landwirtschaft. Aber insbesondere eingeschleppte Insektenarten bergen auch Gefahren für die Gesundheit von Mensch und Tier, indem sie bestimmte Krankheiten übertragen können.<BR /><BR /><b>Welches Tierchen macht Ihnen da für Südtirol die größten Sorgen?</b><BR />Dr. Morosetti: Das ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Gefährlich ist sie, weil sie Krankheitserreger wie beispielsweise das Dengue-Virus, das Chikungunya-Virus und das Zika-Virus übertragen kann. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68686358_quote" /><BR /><b><BR />Diese Krankheiten kommen bei uns doch eigentlich gar nicht vor?</b><BR />Dr. Morosetti: Ganz so einfach ist es nicht. Ist früher jemand, sagen wir, nach Brasilien gereist, hat sich dort durch einen Insektenstich das Dengue-Virus geholt und so infiziert wieder hergereist, dann ist er/sie hierzulande behandelt worden und die Sache war damit erledigt. Seit der teils massiven Präsenz der Tigermücke auch hierzulande besteht nun aber die Gefahr, dass eine solche mit dem Virus infizierte Person nach ihrer Rückkehr hierzulande von einer Tigermücke gestochen wird. Und die kann eben, anders als unsere heimische Stechmücke, das Dengue-Virus sozusagen als Zwischenwirt aufnehmen und weitergeben. In Italien werden immer wieder Fälle von Dengue-Fieber ohne vorherige Auslandsreise registriert. Noch sind es wenige, und dabei sollte es bleiben.<BR /><BR /><b>Was kann jeder von uns dafür tun?</b><BR />Dr. Morosetti: Von Frühling bis Herbst stehendes Wasser etwa im Garten oder auf der Terrasse vermeiden. Und sich selbst vor Stichen schützen, etwa durch helle Kleidung oder Tropen-Mückensprays. Mit dem Tierarzt den besten Schutz für Hunde besprechen.