Die Zeiten von Fleximan, dem mysteriösen Radarfallen-Saboteur in Norditalien sind vorbei, doch das Thema der Geschwindigkeitsmessgeräte beschäftigt weiterhin die Behörden. <BR /><BR />Altvelox, eine Vereinigung von Autofahrern, die seit Monaten Präfekte, örtliche Polizeikommandanten und Bürgermeister wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei den in der Region Venetien installierten Radarkontrollen anprangert, ist ins Visier der Staatsanwaltschaft von Belluno geraten. <h3> Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen</h3>Polizisten durchsuchten das Büro der Vereinigung in Belluno und die Wohnung ihres Präsidenten Gianantonio Sottile. Dabei beschlagnahmten sie den Computer und das Telefon, die für die Aktivitäten der Vereinigung verwendet werden. <BR /><BR />Die Durchsuchung wurde von der Staatsanwältin von Belluno, Roberta Gallego, aufgrund einer Anzeige wegen Verleumdung des Präfekten Antonello Roccoberton angeordnet. Die Vereinigung hatte in den letzten Tagen gegen den Präfekten von Belluno den Vorwurf der Unterlassung von Amtshandlungen erhoben.<h3>Vorwürfe gegen den Präfekten von Belluno</h3>Der Präfekt soll laut Altvelox versäumt haben, dem Verkehrsministerium in Rom jene Gemeinden anzuzeigen, die mit der Meldung der städtischen Sicherheitspläne in Verzug geraten sind. Diese Pläne sind für die Installierung der Radarfallen notwendig.<BR /><BR />Daraufhin hatte der Verband 25 Beschwerden gegen den Präfekten eingereicht. „Der Präfekt fühlt sich beleidigt und zeigt uns wegen angeblicher Verleumdung an, was zu den Durchsuchungen führte“, berichtete Sottile. <h3> Protest gegen „repressive Methoden“</h3>Altvelox hat die lokalen Parlamentarier aufgefordert, beim Justizministerium in Rom einen formellen Protest gegen die Durchsuchungen einzureichen. Solche „repressiven Methoden“ seien unannehmbar, lautet der Vorwurf.<BR /><BR /> Der Kampf gegen die missbräuchliche Verwendung von Geschwindigkeitskontrollgeräten seitens Altvelox, hat sich insbesondere nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs in Rom vom vergangenen Mai verschärft. Die Richter stellten fest, dass es sich bei der Zulassung und der Genehmigung von Radarkontrollgeräten um zwei getrennte Verfahren handelt, die daher beide notwendig sind. <h3>Stilllegung von Blitzern in mehreren Gemeinden</h3>Seitdem hat Altvelox 94 Beschwerden an Präfekte, lokale Polizeikommandanten und Bürgermeister in der Region Venetien geschickt, in denen es um die angebliche Unregelmäßigkeit bei der Zulassung der fest installierten Geräte geht, die von den Gemeinden zur Bestrafung undisziplinierter Autofahrer eingesetzt werden. <BR /><BR />Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs hatten einige Gemeinden, darunter Feltre, Val di Zoldo, San Tomaso Agordino, Cencenighe, Sedico und anfangs sogar Belluno, beschlossen, die Blitzer abzuschalten, um nicht von den Einsprüchen der Autofahrer überrollt zu werden.