„Die Marmorierte Forelle ist die einzige heimische Forellenart. Sie kommt nur südlich des Alpenhauptkamms vor“, berichtet Festi. Und nun sei sie vom Aussterben bedroht. „Das liegt vor allem daran, dass sie sich mit nicht heimischen Forellenarten kreuzen“, erklärt Festi.<BR /><BR />Aufgrund der ersten Resultate von MarmoGen, einem wissenschaftlich begleiteten Projekt rund um die Marmorierte Forelle, schätzte man 2021 deren Bestand landesweit auf etwa 9000 Exemplare. Mittlerweile sei diese Zahl aufgrund der verschiedenen MarmoGen-Initiativen aber gestiegen. „Seit 2016 wird nämlich landesweit keine Marmorierte Forelle eingesetzt, die nicht genetisch einwandfrei ist. Schließlich wollen wir die einzige heimische Forellenart nicht aussterben lassen“, betont Festi.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1092117_image" /></div> <BR />Um das zu bewerkstelligen, führen mehrere Fischereivereine Südtirols jährlich Abfischaktionen durch, um wilde Exemplare dieser Art für die künstliche Vermehrung zu fangen. „Dabei werden die Marmorierten Forellen durch den Einsatz elektrischer Abfischgeräte gefangen, dann genetisch analysiert und, sofern sie sich als geeignet erweisen, für die Weiterzucht genutzt“, erläutert Festi.<BR /><BR /><embed id="dtext86-67234489_quote" /><BR /><BR />Nach dem Fang werden die Forellen vor allem im Artenschutzzentrum in Schenna, aber auch bei den Brutanlagen der Fischereivereine Bozen und Eisacktal gehalten. Stellen sie sich als genetisch geeignet heraus, werden ihre Eier entnommen und für die Weiterzucht verwendet. Die Fische werden hingen wieder freigelassen. Die Abfischaktionen erstreckt sich über den gesamten November – die Paarungszeit der Forellen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1092120_image" /></div> <BR /> Nachdem den Wildfischen in den Zuchtstationen unter Narkose durch einen leichten Druck des Bauchs Eier und Samen entnommen werden, werden die Eier künstlich befruchtet und in speziellen Brutwannen ausgebrütet. Ein Großteil der Eier bzw. der daraus stammenden Fische wird wieder in den Flüssen ausgesetzt, ein kleiner Teil wird einbehalten. Daraus wachsen die Zuchtfische heran, die für die Produktion großer Eimengen ausschlaggebend sind. „Wichtig dabei ist auch, dass die Eier dieser Zuchtfische mit dem Samen von Wildfischen befruchtet werden, um so den ,Wildtiercharakter‘ so gut wie möglich zu erhalten“, erklärt Festi.<BR /><BR />Das Artenschutzzentrum spiele bei der Abfischaktion eine große Rolle. „Es gibt die Regeln vor, wie genau gezüchtet und was dabei eingehalten werden muss“, betont Festi. Das Ziel sei jedenfalls klar: „Wir hoffen, dass der Bestand der Marmorierten Forelle gehalten und vergrößert werden kann“, wünscht sich Festi. Bis dahin steht aber noch einiges an Arbeit an.