Was tun, damit Maturabälle auch künftig noch ausgetragen werden können? Der Schülervertreter, eine Lehrerin und ein Politiker teilen ihre Meinung.<h3> Ploner: „Schüler bei Ausrichtung unterstützen“</h3>Die Strahlkraft des Maturaballs als feierlicher Abschluss der Oberschuljahre und als gesellschaftliches Ereignis unterstreicht der Landtagsabgeordnete Alex Ploner vom Team K, der in seiner Zeit als Eventdienstleister Maturabälle mit organisatorischem Knowhow begleitete. <BR /><BR />„Es gilt, die Schüler bei der Ausrichtung zu unterstützen und sie auf Augenhöhe zu begleiten anstatt sie mit unmöglichen Auflagen zu bestrafen“, gibt er zu bedenken. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1123233_image" /></div> <BR />Als Vorzeigebeispiel nennt er die „Max Valier Gala“, den klassenübergreifenden Maturaball der Technischen Fachoberschule (TFO). Dieser wird ähnlich wie der Kaiserhofball oder der Fränziball mit eingehender Vorbereitung und unter Einbindung der gesamten Schulgemeinschaft durchgezogen. <BR /><BR />„Die Schüler werden hier auf das spätere Leben vorbereitet, weil dann auch immer wieder Feste und Veranstaltungen aller Art anstehen – das reicht von der Hochzeit bis hin zu Vereinsfeiern“, erklärt Ploner und schlägt vor, eine gewisse Anzahl von Schulstunden vom sogenannten Stundenkontingent für Arbeit für die Maturaball-Vorbereitung herzunehmen. So könne man die Schüler gezielt über die Sicherheit und über Auflagen informieren oder gar einen Tanzkurs einschieben.<BR /><BR /> „Wie schon im vergangenen Jahr werde ich erneut einen entsprechenden Beschlussantrag in den Landtag einbringen, denn das Thema betrifft tausende Schüler und deren Familien“, zeigt er sich entschlossen. Maturabälle seien fast schon das letzte Relikt einer ehemals reichen Ballkultur, er wünscht sich nun eine „ehrliche Diskussion“ mit allen Teilen der Gesellschaft.<h3> Schülervertreter: „Maturabälle bereichern das Schülerleben“</h3> Das Erlebnis Maturaball reicht weit über den eigentlichen Abend der Veranstaltung hinaus, denn schließlich muss im Vorfeld eine Vielzahl an organisatorischen Hausaufgaben erledigt werden. Die Palette reicht von der Themenfindung und der Abwicklung des Ticketings über den Ausschank und das Unterhaltungsangebot bis hin zu lizenz- und sicherheitstechnischen Aspekten. Heißt: Man kann dabei eine Menge fürs Leben lernen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1123236_image" /></div> <BR /> „Man fiebert gemeinsam auf den Maturaball hin, es werden viele Ideen geschmiedet und Herausforderungen in Angriff genommen“, weiß Georg Rabanser zu berichten. Durch die Organisation eines solchen Großereignisses könne man wachsen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Der 18-jährige Seiser ist Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler (LBS) und besucht die Landeshotelfachschule „Kaiserhof“ in Meran. Der traditionelle Kaiserhofball findet im Kurhaus statt, dabei arbeiten alle ausrichtenden Klassen in Form eines Ballkomitees zusammen.<BR /><BR /> Ähnlich wie beim Fränziball handelt es sich um ein schulisches Ereignis mit großen Erfahrungswerten und mit Unterstützung der Lehrkräfte. „Natürlich ist nicht alles rosig, denn die Organisation eines Maturaballs bringt auch kontroverse Diskussionen und reichlich Stressmomente mit sich“, sagt Rabanser, doch unterm Strich überwiege allemal das positive Gesamterlebnis. „Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Maturabälle das Schülerleben bereichern und weiterhin in dieser Form Bestand haben sollten“, schließt Rabanser.<h3> Lehrperson: „Die gesamte Schule steht hinter dem Ball“</h3> Zu den traditionsreichsten Schulbällen im Lande zählt der Fränziball des Bozner Franziskanergymnasiums. Seit nunmehr 20 Jahren wird dieser im Meraner Kurhaus ausgerichtet, die diesjährige Ausgabe ging erst am vergangenen Wochenende über die Bühne. <BR /><BR />„Die gesamte Schule steht hinter dem Fränziball, etwa 3 Viertel der Lehrerschaft hilft selbst mit und bereits die Schüler der vierten und teilweise der dritten Klasse werden involviert“, skizziert Ariane Hertscheg das jährliche Großereignis Fränziball. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68340267_quote" /><BR /><BR />Als Mitglied des Ballkomitees zählt die Englischlehrerin selbst zu den treibenden Kräften und ist damit das gesamte Jahr hinweg in Sitzungen zum Fränziball eingebunden. Dabei werden natürlich auch Fragen der Sicherheit und des Umgangs mit dem Alkoholausschank beleuchtet.<BR /><BR /> „Bei uns haben heuer an die 20 Security-Leute für die Sicherheit gesorgt, dazu kamen noch Feuerwehrmänner, außerdem hatten wir im Vorfeld ein Treffen mit der Stadtpolizei“, erläutert Hertscheg. <BR /><BR />Was außerhalb des Kurhauses passiert, fällt nicht in den Verantwortungsbereich der Veranstalter. Minderjährigen Besuchern wird ein rotes Band um das Handgelenk gebunden, damit ist klar ersichtlich, dass sie keinen Alkohol bekommen. <BR /><BR />„Grundsätzlich wird der Fränziball auch von vielen Erwachsenen besucht, alles geht gesittet vonstatten, und diese entspannte Atmosphäre färbt auf die jugendlichen Besucher ab“, weiß Hertscheg zu berichten. Somit wurde beim Fränziball auch heuer ohne jegliche Probleme getanzt und gefeiert.