„Im letzten Monat gab es Angriffe auf Nutztiere“, berichteten Anwohner dem „L'Adige“. Am 19. März sei am Rande des Dorfes Caldes ein Schaf zerfleischt worden. „Es hat mehrere Angriffe in der Gegend gegeben. Wir mussten nur darauf warten, dass ein Mensch stirbt.“<BR /><BR />Die Leiche des 26-Jährigen soll viele Verletzungen aufweisen. Laut den Ermittlern könnte der Mann von einem großen Raubtier angegriffen worden sein.<BR /><BR />Angesichts des starken Anstiegs der Bären-Population – 100 Bären werden derzeit im Trentino überwacht – sei es notwendig, die Sicherheit der Bürger, der Touristen und der landwirtschaftlichen Betriebe zu gewährleisten, meldet der Bauernverband Coldiretti an: „In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Bären zugenommen, auch im bewohnten Gebiet. Einzelne junge Männchen wurden bis ins Piemont, in die Grenzgebiete zwischen dem Bundesland Tirol und Bayern und in Friaul-Julisch-Venetien gemeldet.“ Das geht aus dem Bericht zum Großraubwild des Trentino hervor, erinnert Coldiretti.<h3> „Dieser Fall nun Spitze des Eisbergs einer außer Kontrolle geratenen Situation“</h3>Der Fall von Andrea Papi sei die Spitze des Eisbergs einer außer Kontrolle geratenen Situation, warnt Coldiretti: „Der Widerstand derjenigen, die in diesem Gebiet arbeiten und leben, stößt an seine Grenzen.“ Eindämmungsmaßnahmen seien unbedingt erforderlich.<h3> Rückblick: Trauriger Fund in der Nacht</h3><div class="img-embed"><embed id="883409_image" /></div> <BR /><BR />Suchhunde fanden Papis geschundenen Leichnam in der Nacht um 3 Uhr neben dem Wanderweg, der zur Grum-Alm im Gemeindegebiet von Caldes führt. „Ob es ein Bär war, wissen wir erst nach der Autopsie mit Sicherheit“, sagt der Bürgermeister von Caldes, Antonio Maini, zu STOL.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883373_image" /></div> <BR /><BR />Diese Befürchtung liegt jedenfalls nahe: Erst vor wenigen Wochen war der Bruder des Bürgermeisters von Rabbi nahe der Stelle von einem Bären attackiert worden <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/trentino-mann-bei-baerenangriff-verletzt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat berichtet).</a><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883331_image" /></div> <BR /><BR />Andrea Papi war äußerst sportlich. Über gesundheitliche Probleme ist nichts bekannt. „Er hatte gerade sein Sportstudium beendet und ging jeden Tag joggen“, weiß der Bürgermeister. „Mehr muss man dazu nicht sagen.“<BR /><BR />Die Staatsanwaltschaft Trient leitet die Ermittlungen. Die Spurensicherung ist derzeit noch vor Ort.<BR /><BR /><b><i>Was sagen Sie angesichts solcher Ereignisse?</i></b><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="233540" data-mode="poll"></div></div> <h3> Der Bürgermeister: „Ich versuche, die Familie so gut es geht zu unterstützen“</h3>Bürgermeister Antonio Maini: „Ich versuche, der Familie beizustehen. Wir sind eine kleine Gemeinschaft. Diese Tragödie macht uns alle sprachlos.“<BR /><BR />Er hofft, dass die Ermittlungen schnell ein Ergebnis bringen. „Ich persönlich war die ganze Zeit dabei. Eine riesige Gruppe an Helfern hat gestern Abend nach Andrea Papi gesucht, leider mit traurigem Ausgang.“ Allen Helfern gebühre Dank.<h3> Schon am Abend Gerüchte über Bärenattacke: „Habe überall Lichter gesehen“</h3> Der 26-Jährige war am Mittwochnachmittag zu seiner üblichen Lauftrainingseinheit von seiner Wohnung in Caldes gestartet. Als er am Abend noch nicht zurückgekehrt war, schlug seine Partnerin Alarm. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/trentino-jogger-tot-aufgefunden-vermutlich-von-tier-getoetet" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">STOL hat berichtet.</a><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883334_image" /></div> <BR /><BR />Ein Augenzeuge sagt zu STOL: „Ich bin gestern Abend zufällig in der Gegend vorbeigekommen und habe oberhalb von Cavizzana, auf etwa 1500 Metern Höhe, Freiwillige Feuerwehren, Bergrettung und Hundestaffeln gesehen. Bereits da wurde hier darüber gemunkelt, dass es möglicherweise ein Bär gewesen sein könnte.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883376_image" /></div> <BR /><BR />Läufer und Spaziergänger mit Hunden gelten unter Fachleuten als besonders gefährdet von Bärenangriffen. Schnelle Bewegungen könnten Wildtiere triggern.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883379_image" /></div> <BR /><BR /> Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti, die zuständige Landesrätin Giulia Zanotelli, Zivilschutzchef Raffaele De Col, der Bürgermeister von Caldes, Antonio Maini, der Präsident des Val di Sole, Lorenzo Cicolini und alle Bürgermeister des Tals sind vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen. <BR /><BR />Fugatti traf auch die Familie Papi, um seine Verbundenheit zu bekunden.<BR /><BR /><b>Alle Berichte zu diesem schrecklichen Vorfall <a href="https://www.stol.it/tag/B%C3%A4renangriff%20Trentino" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">finden Sie hier. </a></b><BR /><BR /><b>Die Vorstellung einem Bär von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, ist für die meisten Menschen ein Horror. Der damals 24-jährige Carabiniere Diego Balasso hat das eigenen Leib erlebt. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/7-minuten-zwischen-leben-und-tod-baer-packte-mich-und-zog-mich-richtung-see" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie mehr dazu. </a></b>