Prad: Spuren der Verwüstung am Montoni - Chronik

Es war gegen 13.15 Uhr, als am gestrigen Donnerstag der Notruf wegen eines Waldbrandes einging. Seither brennt eine Waldfläche von etwa 100 Hektar in der Gemeinde Prad am Stilfser Joch Richtung Lichtenberg, Agums-Montoni (STOL hat berichtet) . Die Feuerwehren stehen mit rund 400 Feuerwehrleuten im Dauereinsatz, um den Brand zu bekämpfen. Die Löscharbeiten gestalten sich allerdings äußerst schwierig: Das Gelände ist unwegsam und das Löschwasser muss aufwendig aus der Ferne per Hubschrauber transportiert werden. Im Video sehen Sie, wie Hubschrauberpilot Jonas Hittaler seine kostbare Fracht abwirft (Video: Heli Austria): Sehen Sie Bilder vom Einsatz in der Galerie: Durch teilweise starken Nordostwind hat sich der Brand von Agums oberhalb der Gemeinde Prad in Richtung der Ortschaft Stilfs ausgebreitet. Das Feuer breitet sich auf einer Meereshöhe von 1.000 bis 1.950 Metern aus. Im Einsatz stehen rund 400 Mitglieder von 22 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Ober- und Untervinschgau am Boden sowie die Berufsfeuerwehr Bozen, der Landesfeuerwehrverband, die Nachbarfeuerwehr aus Müstair, der Forstdienst, die Bezirkspolizei, die Carabinieri, Mitarbeiter der Gemeinde, der Landesrettungsdienst Weißes Kreuz, der Betreuungszug des Weißen Kreuzes, die Bergrettung, der Landesstraßendienst sowie fünf Löschhubschrauber, darunter der Löschhubschrauber Super Puma mit einem Fassungsvermögen von 4000 Litern. Sehen Sie im Video von Feuerwehrmann Markus De March: Die Löschhubschrauber beim Wassertanken in der Nähe von Prad. Das große Becken wird mit Wasser aus dem Suldenbach gefüllt. Die Piloten leisten Präzisionsarbeit. Brand noch nicht unter Kontrolle Wie die Einsatzkräfte am Morgen mitteilten, sei der Brand weiterhin nicht unter Kontrolle. Aufgrund der starken Rauchentwicklung bleibt auch die Zivilschutzwarnung aufrecht. Die Bevölkerung wird weiterhin dringend gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungsanlagen abzuschalten. Während der Nachtstunden wurde die Lage durch die Einsatzkräfte genau überwacht. Seit Tagesanbruch stehen erneut 5 Löschhubschrauber im Einsatz, um das Flammeninferno aus der Luft zu bekämpfen. Dass es sich um ein schwieriges Gelände handle, berichtete auch Landesforstdirektor Günther Unterthiner. Ein Hof in Stilfs musste vorsichtshalber evakuiert werden, auch wenn das Feuer noch weit entfernt davon ist. In dieser Bildergalerie sehen Sie Fotos, aufgenommen aus dem Cockpit eines Hubschraubers des Unternehmens Heli Austria. Das Lagezentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz ist eingerichtet und mit den Einsatzkräften vor Ort in Kontakt. Die Leitstellen in Trient und Tirol sind informiert, da aufgrund der Winde die Rauchentwicklung sich auch auf ihr Gebiet ausdehnen kann, schildert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger die Lage. Video von Simon Grutsch – im Vordergrund: Stilfs Mit dem Bevölkerungsinformationssystem BIS wurde am Donnerstag um 16 Uhr eine Zivilschutzwarnung verbreitet: &bdquo;Im Bereich Stilfs, Trafoi und Prad kommt es wegen des Waldbrandes zu einer starken Rauchentwicklung. In diesen Ortschaften ist die Bevölkerung aufgerufen, Fenster und Türen zu schließen und Lüftungsanlagen abzuschalten.“ Mehr Bilder finden Sie in der Galerie: