Auffällig: Die Bewertungen des Krankenhauspersonals fallen durch die Bank schlechter aus als die anderer Strukturen. <BR /><BR />Ein ganzes Expertenteam rund um Luisa Cavada war an Ausarbeitung und Auswertung der Online-Fragebögen beteiligt. 861 Krankenpfleger – zum Großteil Krankenpflegerinnen – hatten sich daran beteiligt – und was sie zu sagen haben, ist beachtlich. Vorgestellt wurden die Ergebnisse gestern in der Claudiana – im Beisein von Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher. Der konstatierte nach der Präsentation, man stehe ja vergleichsweise gut da. Dass es nachzubessern gibt, gab aber auch er zu. Denn: „Ohne Krankenpflegepersonal steht alles still.“<h3> Schlechtesten Werte vergeben Krankenhausangestellte</h3>Die umfangreiche Studie beleuchtet zahlreiche Bereiche des Arbeitslebens und-umfeldes des Krankenpflegepersonals – beschäftigt in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen sowie in den Gesundheitssprengeln. Und egal, ob es das Zugehörigkeitsgefühl oder die Wertschätzung ist, das Krankenhauspersonal gibt die negativeren Antworten. Besonders aufhorchen lässt dabei beispielsweise die Frage, ob der Leitung der Struktur das Wohlbefinden der befragten Person tatsächlich wichtig ist. Mehr als die Hälfte der Befragten gab hier „wenig“ bis „gar nicht“ an. Noch dramatischer ist das Ergebnis auf die Frage, ob der Betrieb sich bemüht, Kündigungen abzuwenden. Rund 2 Drittel der Befragten gibt hier „nie“ oder „selten“ an. <BR /><BR />Die schlechtesten Werte vergeben auch hier die Krankenhausangestellten, während Pflegekräfte in Strukturen für Senioren darauf eher positiv antworten. Erneut schneidet das Meraner Krankenhaus besonders schlecht ab. Eine überwiegende Mehrheit fühlt sich zudem nicht oder nur wenig wertgeschätzt. Allerdings gilt dies vorwiegend für das Krankenhauspersonal. Dabei halten ebenfalls rund 2 Drittel der Befragten die Personaldecke in ihrem Betrieb für „nicht“ oder „wenig“ ausreichend, um die Bedürfnisse der Patienten zu befriedigen. Auch fühlt sich die überwiegende Mehrheit „oft“ oder „öfters“ einem übermäßigem Maß an Stress und Arbeit ausgesetzt. Und viel Hoffnung auf positive Veränderungen haben Südtirols Krankenpfleger ebenfalls nicht: Knapp 2 Drittel geben „keine“ oder „wenig“ an. <h3> Befriedigung im Beruf</h3>Gefragt wurden die Krankenpfleger auch, was ihnen Befriedigung im Beruf gibt. Und eine überwiegende Mehrheit gab dabei die Verantwortung, die mit ihrer Aufgabe verbunden ist, an. Überwiegend schlecht beurteilen die Befragten in diesem Zusammenhang jedoch sowohl ihre Karrierechancen als auch ihr Gehalt. Ausgesprochen gut sind die Bewertungen hingegen, wenn es um die Zusammenarbeit im Team geht. Und 90 Prozent der Befragten geben an, der Kontakt zu den Patienten sei für sie „sehr“ oder „ziemlich“ befriedigend.<BR /><BR />Den Abschluss der Präsentation machte die Bewertung der Befragten der Arbeitssituation im Ausland: Und hier geben über 80 Prozent an, der Verdienst sei dort „viel“ oder „um einiges“ besser, über 70 Prozent sehen dies auch bei den Karrierechancen so.