Wenn es regnet oder – so wie jetzt – kalt ist, schläft das Paar im Auto. Am Morgen Katzenwäsche neben dem Auto. Es sind Anrainer, die auf die prekäre Situation des Paares – beide Südtiroler – aufmerksam machen. <BR /><BR />Auch weil das Paar nachts laut sei – es wird von Streitereien erzählt – und weil der Hund, den das Paar mit sich führt auch nachts belle und oft sehr kurz angeleint sei. Nicht zuletzt soll das Paar auch seine Notdurft im Park hinter den Hecken bzw. neben dem Auto verrichten. „Wir schlafen nicht hier im Park. Wir machen auch nichts dreckig. Untertags werden wir uns hier schon aufhalten dürfen“, sagt die junge Frau gegenüber s+.<BR /><BR />Laut den Anrainern schlafe das Paar sehr wohl im Park. Man habe auch bereits mehrmals die Carabinieri und die Meraner Stadtpolizei gerufen. Einmal sei die Stadtpolizei auch von der Stadtgärtnerei angefordert worden. Eigentlich sollte der Kleinwagen abgeschleppt werden, weil er auf einem öffentlichen Parkplatz steht. Aber man ließ Herz vor Gesetz ergehen und verstellte das Auto, das im Übrigen wegen 3 platter Reifen kaum manövrierfähig ist. Jemand soll laut Stadtpolizei die Reifen aufgestochen haben. Eine Abschleppung kostet 200 Euro und damit wäre auch das gesamte Hab und Gut des Paares weg gewesen. Denn um das Auto wieder zu bekommen, müsste diese Strafe bezahlt werden.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1072443_image" /></div> Eine Fachfrau, die den Fall kennt, ist <b>Monika Verdorfer</b> (Bild), Leiterin des Obdachlosen-Hauses Archè mit 25 Plätzen, des Nachtquartiers mit 8 Plätzen und des Tagesclubs der Caritas. „Ich kenne die junge Frau. Ich habe ihr angeboten, im Obdachlosen-Heim eine Anfrage zu stellen – vor allem jetzt, da es kalt wird“, sagt Verdorfer. Weil sie aber keinen Ausweis hat, müsse sie zuerst eine Verlustanzeige machen. „Denn ohne Dokumente darf kein Einlass gewährt werden. Also habe ich ihr angeboten, mit ihr die Anzeige aufzugeben, aber sie hat sich nicht mehr gemeldet. Ich habe sie mehrmals angesprochen, ja, fast täglich, ob sie nicht zu uns ins Heim kommen möchte. Sie kennt uns, war auch schon früher einmal bei uns, aber zwingen können wir natürlich niemand“, fügt Verdorfer hinzu.<BR /><BR />Der Mann hingegen sei noch nie vorstellig geworden. Auch sie weiß um das Problem der Notdurft, um das Bellen des Hundes in der Nacht. „Ich kann nur empfehlen, sich an den Fachdienst zu wenden und eine Anfrage um einen Platz zu stellen“, meint Verdorfer. Sie hoffe, dass sie sich melden. „Aber es ist schwierig“.<BR /><BR />Auch Sozialstadtrat Stefan Frötscher wurde von Anrainern kontaktiert, zumal nun in der Gegend viele Schüler zirkulieren. „Auch ich kann nur aufrufen, dass sie sich von Fachfrau Monika Verdorfer helfen lassen, denn die Alternative ist die Straße“, sagt Frötscher.