Nach uns die Sintflut soll die Marquise de Pompadour während eines Festes ausgerufen haben, das durch die Niederlage bei Roßbach gestört zu werden drohte. Der Adel feiert und will sich weder vom Tod der Soldaten noch militärischem Scheitern die Laune trüben lassen. <BR /><BR />Diese dekadente Grundhaltung steckt hinter dem berühmten Zitat, und sie schließt den Kreis zur (modernisierten) biblischen Textstelle: „Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem ist unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.“ <BR /><BR />Bei weitem nicht das einzige Beispiel für eine gottgesandte Flutkatastrophe. Auch in verschiedenen Kulturen der orientalischen Antike wird darüber berichtet, fast immer wird damit des Menschen verwerfliches Tun bestraft. <BR /><BR />Nach uns die Sintflut! Heute ist der Ausspruch aktueller denn je. Und keine „Erziehungsmaßnahme“ enthebt Gottes unersättliche Kinder ihrer Verantwortung. Denn WIR wissen ganz genau, was wir tun! Und jetzt bekommen wir die Rechnung dafür präsentiert. Sintflutartige Regenfälle, die auf verheerende Dürreperioden folgen. Der Boden so trocken, dass er die Wassermassen nicht mehr aufnehmen kann. Unwetter, Hagelstürme, Waldbrände… Leid, Tod, Zerstörung. <BR /><BR />Und ALLES haben wir selbst verschuldet mit unserer unstillbaren Gier, mit dem Raubbau an Mutter Natur und der Vergewaltigung dieses herrlichen, blauen Planeten, der an der Seuche Menschheit leidet.<BR /><BR /> Wir sind zornig auf die Klimakleber mit ihren verzweifelten Aktionen, die uns behindern? Anstatt junge Aktivisten, die, zugegeben, mit fragwürdigen Methoden um eine lebenswerte Zukunft kämpfen, wie Terroristen zu behandeln, sollten wir vereint gegen Großkonzerne, Handelspakte und Landraub in die Schlacht ziehen. Es ist unsere letzte! Wir werden es erst begreifen, wenn uns der Klimawandel in die Knie zwingt. Nach uns die Sintflut? Wir sind mittendrin!<BR />