Gestartet ist das Forschungsprojekt heuer im Jänner, und einen ersten Probeentnahmetag an Eisack und Etsch hat es schon gegeben. Doch zahlreiche weitere Proben will das Team noch einsammeln, „aus den unterschiedlichsten Habitaten“, erklärt Bottarin. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1009310_image" /></div> <BR /><BR />So sind neben den großen Südtiroler Fließgewässern auch kleine Bäche im Visier (einschließlich der Sedimentablagerungen bis in eine Tiefe von 20 Zentimeter). Untersucht werden sollen dabei auch Kleinstlebewesen und Fische, um festzustellen, inwieweit sich Mikroplastik bereits in diesen Organismen wiederfindet. <BR /><BR />Ein erstes Beispiel, wie Mikroplastik in den Lebensraum der Wasserlebewesen eindringt, haben die Forscher dabei schon im Bild festgehalten. „Die kleinen Köcherfliegen heißen so, weil sie aus kleinsten Steinchen Wohnröhren für die Larven bauen. In einem solchen Köcher haben wir bereits ein leuchtend blau herausstechendes Mikroplastikteilchen gefunden, das die Larve dort eingearbeitet hatte“, erzählt die Wissenschaftlerin. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1009313_image" /></div> <BR /><BR />Zu befürchten und zu erwarten ist aber wohl, dass solche Teilchen auch in den Organismen gefunden werden. „Und damit gelangen sie in die Nahrungskette, über Kleinstlebewesen in Fischkörper und letztendlich in den menschlichen Körper“, so die Vize-Direktorin des Instituts für Alpine Umwelt : „Wir schauen uns aber auch das Trinkwasser, das Grundwasser und das Abwasser – vor und nach der Klärung – an.“ Letzteres auch mit dem Ziel, möglichst effiziente Maßnahmen für Kläranlagen vorschlagen zu können, um die winzigen Plastikteilchen bestmöglich herauszufiltern.<BR /><BR /> Untersucht wird im Kooperationsprojekt (Eurac Research, Eco Research, Eco Center, Biologisches Labor des Landes, einige Unternehmen) aber nicht nur, wo und in welchem Ausmaß Mikroplastik in Südtiroler Wasser zu finden ist, sondern auch, welcher Art es ist. Und damit welchen Ursprungs. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1009316_image" /></div> <BR /><BR />„Es gibt sogenanntes primäres Mikroplastik, das bereits als kleinste Teilchen produziert wurde. Die finden sich zum Beispiel in Kosmetika und Waschmitteln.“ Sekundäres Mikroplastik entsteht durch Zersetzung größerer Plastikgegenstände. Alles in allem erhoffen sich die Forscher einen ersten Überblick über die Belastungssituation in Südtirol – „und gleichzeitig hoffen wir, so die Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen. Denn der beste Schutz vor Mikroplastik ist der Verzicht auf Plastik!“.