Einige der Verdächtigen, die sich in außereuropäischen Ländern aufhalten, entkamen der Festnahme. Auf der Grundlage der gesammelten Beweise wird geschätzt, dass die Organisation von 2021 bis heute mindestens 3.000 Personen die illegale Einreise nach Italien ermöglicht hat. Die kriminelle Vereinigung erzielte dabei einen geschätzten Erlös von mindestens 30 Millionen Euro.<BR /><BR />Die Operation „El Rais“ ist das Ergebnis einer Untersuchung, die von der Antimafia-Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Catania in Zusammenarbeit mit Europol, Eurojust und der Interpol-Einheit zur Bekämpfung von Menschenhandel durchgeführt wurde. Den Ermittlungen zufolge gingen die Migranten in den türkischen Städten Izmir, Bodrum und Marmaris an Bord und erreichten Kalabrien und Sizilien auf Segelbooten.<h3> Migranten zahlten bis zu 10.000 Euro</h3>Die Reise konnte bis zu einer Woche dauern. Dutzende von Menschen, oft mehr als hundert, darunter Frauen und Kinder, gingen an Bord der Boote, die weit über ihre Kapazitätsgrenzen belastet waren, was die Fahrt noch gefährlicher machte. Bis zu 10.000 Euro pro Person zahlten die Migranten, um nach Italien zu gelangen.<BR /><BR />Die Untersuchung führte 18 Anlandungen von Migranten entlang der sizilianischen und kalabrischen Küste von 2021 bis Ende 2023 auf Schlepper der Organisation zurück. „Es gab Beweise dafür, wie die kriminelle Organisation andere Anlandungen, die im gleichen Zeitraum an der griechischen Küste stattfanden, gesteuert hatte, in mindestens einem Fall mit dem tragischen Ergebnis eines Schiffbruchs“, erklärten die Ermittler.