Vor 3 Jahren war in Südtirol im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus eine dramatische Lage entstanden: Weil der Italienische Zivilschutz Rom die einzelnen Regionen und autonomen Provinzen nicht mit den notwendigen Schutzausrüstungen für Spitäler, Pflegeheime und Quarantäne-Einrichtungen in ausreichender Menge liefern konnte, lief man Gefahr ganze Abteilungen wegen fehlender Schutzausrüstung schließen zu müssen. <h3> „Oberalp konnte weder über Preise noch über Qualitätsanforderungen urteilen“</h3>Auf den Hilferuf von Politik und Sanitätseinheit für dringend notwendige Schutzmaterialien agierte das Bergsportunternehmen mit einer schnellen kostenlosen Produktion von Stoffmasken und Goretex-Schutzmänteln aus Reststoffbeständen in der eigenen Näherei in Montebelluna. <BR /><BR />Weil die angeforderten Mengen des Sanitätsbetriebs um das Tausendfache höher waren als diese Eigenproduktion, agierte die Oberalp in einem zweiten Moment auch als Kontaktvermittlerin zu chinesischen Produzenten. <BR /><BR />Wenige Tage nach den eingegangenen Hilferufen konnte deshalb dem Sanitätsbetrieb eine Liste von in China verfügbaren Schutzmaterialien weitergegeben werden, mit Beschreibung, Preisen, Produktionsmengen und Lieferzeiten. <BR /><BR />„Da die Oberalp AG ein Bergsportausrüster ist, konnte sie weder über Preise noch über Qualitätsanforderungen noch über notwendige Standards und schon gar nicht über die Einsatzbereiche dieser Schutzmaterialien urteilen“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Dies sei Aufgabe der Experten gewesen.<h3> „Es ging um Hilfe, nicht um eine unternehmerische Aufgabe“</h3> „Die Oberalp hatte weder die Voraussetzung als Importeur aufzutreten noch die Absicht und Möglichkeit, sich in diese Aufgaben hineinzuarbeiten. Es ging um Hilfe, nicht um eine unternehmerische Aufgabe.“<BR /><BR />Die Ermittler hatten den Präsidenten der Oberalp Gruppe beschuldigt, wissentlich nicht regelkonforme Ware an den Sanitätsbetrieb verkauft und eine öffentliche Ausschreibung zu seinen Gunsten beeinflusst zu haben. Beide Vorhaltungen wurden nun von Staatsanwaltschaft und Untersuchungsrichter fallen gelassen.