Heute ist Weltdrogentag – und er soll heuer den Fokus auf wissenschaftlich fundierte Ansätze in Prävention und Behandlung legen. Doch wie sieht es aktuell in Südtirol mit Konsum und Prävention aus? Unisono heißt es aus dem Dienst für Abhängigkeitserkrankungen und dem Forum Prävention: Kokain ist derzeit das größte Problem. <BR /><BR />„Sorge macht uns aber auch die Gefahr, dass die berüchtigte Droge Fentanyl (ein synthetisches Opioid, Anm.d.Red.) aus den USA zu uns rüberschwappen könnte“, sagt Peter Koler vom Forum Prävention. <BR /><BR /><embed id="dtext86-65387490_quote" /><h3> Neue und klassische Substanzen vermischt</h3>Hinzu kommen immer weitere neue synthetische Substanzen, „teils auch mit klassischen Substanzen gemischt“, weiß Dr. Bettina Meraner, geschäftsführende Direktorin des Bozner Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen. <BR /><BR />Diese seien zwar hinsichtlich der Abhängigkeit etwas weniger problematisch, aber sie können akut lebensgefährlich sein. „Patienten landen dann in der Notaufnahme mit lebensbedrohlichen Symptomen, und dort weiß man gar nicht, welche Substanzen sich in der Party-Droge befunden haben und also auch nicht, welche davon den klinischen Zustand verursacht haben“, erläutert Dr. Meraner. <h3> „Bedürfnis nach Drogen senken“: Für gelungene Prävention</h3>Bleibt die Frage nach der Prävention, die sich zum einen auf die Reduzierung des Drogenangebotes (durch die Sicherheitskräfte) konzentriert, zum anderen auf die Reduzierung der Nachfrage.<BR /><BR /> „Erfolgreiche Prävention muss hier ansetzen“, sagt Koler. „Indem sie das Bedürfnis nach Drogen senkt.“ Dazu gehöre auch, sich die Risikofaktoren anzusehen. „Zugang zu Bildung, zu Arbeit und soziale Integration und Bindungen sind wesentliche Faktoren“, zählt Koler auf. Aber auch „Lebenskompetenzen“, wie etwa mit Stress und den eigenen Gefühlen umgehen können, gehören laut Koler dazu. <BR /><BR />Dieses Feld dürfe aber nicht einfach irgendwem überlassen werden. „Wichtig ist, dass wissenschaftlich fundiert gearbeitet wird. Das ist auch die Botschaft der diesjährigen Kampagne zum Weltdrogentag“, so Koler.