Ob das Schmelzen der Gletscher oder die extreme Hitze im Sommer: Auch hierzulande ist der Klimawandel in seiner Härte deutlich zu spüren. Da ist der Klimaplan 2040 zweifelsohne ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber „bei weitem nicht ausreichend, um die Klimaneutralität zu erreichen“, wie Referent Roland Plank anlässlich einer Tagung zum Thema klarstellte. „Schließlich sind die Maßnahmen nicht verpflichtend.“ Aus diesem Grund müsse dringend ein eigenes Gesetz her. <BR /><BR />Wie positiv die Wirkung eines solchen Klimagesetzes sein kann, lässt sich etwa durch einen Blick nach Deutschland erkennen. Genauer gesagt auf das Musterbeispiel Baden-Württemberg (siehe nebenstehendes Interview). Doch wäre ein solches Gesetz in Südtirol überhaupt umsetzbar? „Ja. Das Land verfügt über die notwendigen Kompetenzen“, so Plank. Und dessen Einführung lohnt sich, wie Thomas Benedikter vom Heimatpflegeverband bekräftigte. „Wenn wir bis 2040 beispielsweise die Energiewende erreichen, wird Südtirol im Bereich der Energieversorgung deutlich unabhängiger.“ Um dies zu schaffen, sei modernste Umwelt- und Energietechnik erforderlich, wodurch auch der Industriestandort Südtirol aufgewertet werde. <h3> Südtirol hat Startvorteil</h3> Dabei weist Südtirol in Sachen Klimaneutralität im Vergleich zu anderen Ländern wesentliche Startvorteile auf. „Das Land hat ein großes Potenzial an Wasserkraft und wenige energieintensive Industrien“, betonte Plank. „Noch dazu verfügt Südtirol über wichtige Kohlenstoffsenken (Anm. d. Red.: Wälder, Moore, usw.).“ Auch deren Schutz gelte es gesetzlich zu verankern.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1151874_image" /></div> <BR />Damit das Klimagesetz seine volle Wirkung zeigt, muss es einen hohen Rang in der Systematik der Landespolitik einnehmen. „Die anderen Ziele dürfen dem Klimaplan nicht widersprechen. Falls erforderlich, müssen sie angepasst werden“, so Plank. Die Entwicklung des Klimas im Land gilt es genau unter die Lupe zu nehmen und den Klimaplan alle 5 Jahre anzupassen. „Diese Anpassungspläne braucht es nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Gemeindeebene“, stellte Benedikter klar. <h3> Genügend Inspiration vorhanden</h3> Ein weiterer Vorteil Südtirols: Andere Länder haben die Einführung eines Klimagesetzes erfolgreich vorgemacht, da lässt sich durchaus etwas abgucken. Zum Beispiel das Maßnahmen-Register, das Zuständigkeiten, Fristen und Kosten genauestens festlegt. Auch von einem Klimabürgergeld ist die Rede, damit die Nachhaltigkeit nicht zum Luxus wird. Laut Maike Schmidt, Vorsitzende des Klima-Sachverständigenrats Baden-Württemberg, sei es wichtig, sich in erster Linie auf jene Maßnahmen zu konzentrieren, bei denen man schnell und einfach Fortschritte macht und die man als Land voranbringen kann.