Francesca Rozza (61), der vorgeworfen wird, in der Nacht auf Freitag in Riva ihre Mutter Maria Skvor (92) getötet zu haben, bleibt im Trienter Spital. Mit dieser Entscheidung hat die U-Richterin von Rovereto, Mariateresa Dieni, gestern dem Antrag von Verteidiger Nicola Canestrini stattgegeben. Dieser hatte darauf gepocht, dass eine angemessene psychiatrische Behandlung seiner Mandantin dringlicher sei als die von der Staatsanwaltschaft beantragte Inhaftierung.<BR /><BR />Die Richterin wies den Antrag der Staatsanwaltschaft ab, die Rechtmäßigkeit der Festnahme von Francesca Rozza zu bestätigen. Canestrini hatte argumentiert, dass diese Maßnahme nicht notwendig gewesen sei: Schon die Tatsache, dass die 61-Jährige selbst die Carabinieri alarmiert und auf sie gewartet habe, zeige, dass keine Fluchtgefahr bestanden habe. Auch beantragte er ein psychiatrisches Gutachten: Geprüft werden soll, ob seine Mandantin zum Tatzeitpunkt zurechnungs- bzw. schuldfähig war und ob sie einem Prozess folgen kann. <BR /><BR />Rozza wird vorgehalten, ihre Mutter durch mehrere Schläge mit einer Lampe auf den Kopf getötet zu haben. Als die Carabinieri Samstag Früh die Wohnung in der Via Deledda 7 betraten, fanden sie die 61-Jährige auf einem Stuhl neben dem Bett ihrer Mutter vor. Rozza sei in einem verwirrten Zustand gewesen und habe gesagt: „Ich glaube, ich habe meine Mutter getötet.“ Wie sich in der Folge herausstellte, hatte sie 24 Stunden lang neben der Toten gewacht.<BR /><BR />Die Beamten sollen einen starken Gasgeruch in der Wohnung bemerkt haben, auch hatte sich Rozza Schnittwunden zugefügt – Hinweise, wonach sie versucht haben dürfte, sich das Leben zu nehmen. Darauf deutet auch ein Telefongespräch am Tag der Tat hin, in dem sie einem Bekannten anvertraut haben soll: „Ich möchte all dem ein Ende machen.“ <BR /><BR />Wie berichtet, kümmerte sich Francesca Rozza seit 7 Jahren allein um ihre betagte Mutter. Diese habe seit Corona kaum mehr das Haus verlassen. „Jahrelang lebte unsere Mandantin in einem Zustand der Isolation, überwältigt von Müdigkeit und Angst um die Zukunft ihrer Mutter. In letzter Zeit hat sich ihr Zustand erheblich verschlechtert. Sie wurde von einem Leidensdruck überwältigt und handelte in einem Moment der totalen Erschöpfung, als ihre Fähigkeit, sich zu kontrollieren, beeinträchtigt war“, ist Verteidiger Canestrini überzeugt.