Im Interview mit s+ spricht er über gefährdete Unternehmensentwicklung, Masken-Zertifizierung und die laufenden Ermittlungen.<BR /><BR /><b>Woraus ergibt sich die Summe, die Sie vom Sanitätsbetrieb zurückfordern?</b><BR />Heiner Oberrauch: Es handelt sich größtenteils um die Vorfinanzierung der zweiten Bestellung von Schutzmaterialien, die noch in China gelagert sind, zuzüglich Zinsen und Transportspesen für die erste Lieferung. Es hat etliche Treffen mit Sanitätsbetrieb und Politik gegeben. Obwohl alles versucht wurde, gelang es nicht, eine Lösung zu finden – möglicherweise auch aus Angst vor dem Rechnungshof. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-64049008_quote" /><BR /><BR /><b><BR />Deshalb beschreitet Oberalp jetzt den Rechtsweg...</b><BR />Oberrauch: Wir haben damals die Bank gespielt: Der Sanitätsbetrieb konnte das Geld so schnell nicht nach China schicken, schon gar nicht in Dollar. Deshalb bat man uns um Vorfinanzierung. Aber jetzt können wir wegen dem 30 Mio.-Euro-Loch notwendige Investitionen nicht tätigen, was die Unternehmensentwicklung in Bedrängnis bringt. Man fühlt sich schon im Stich gelassen.<BR /><BR /><b>Der Sanitätsbetrieb führt die Beanstandung des INAIL an...</b><BR />Oberrauch: Die EU hatte eine Empfehlung herausgegeben, wonach Schutzmaterial auch ohne CE-Zertifizierung gekauft werden könne, da in China andere, durchaus gleichwertige Normen gelten. Diese Empfehlung wurde von Italien nicht angewandt. <BR /><BR /><embed id="dtext86-64049452_quote" /><BR /><BR /><b><BR />Die Zertifizierung und die laut Gutachter teils mangelhafte Qualität der Masken wurden Gegenstand von Ermittlungen ...</b><BR />Oberrauch: Wir werden beweisen, dass die Firma Oberalp nie in betrügerischer Absicht an einem kompetenzfremden Geschäft interessiert war. Gegen 13 Personen wurde ermittelt, inklusive Landeshauptmann, und nur 3 Personen sind übrig geblieben. Und ich bin überzeugt, dass sich der verbleibende Vorwurf gegen Geschäftsführer Christoph Engl auch noch entkräften wird. Die Ermittler haben zig Tausende Telefonate abgehört und den ganzen Schriftverkehr sichergestellt, das wird uns jetzt nützen.<BR /><BR /><b>Weshalb?</b><BR />Oberrauch: Damit kann der Verdacht klar widerlegt werden, wonach wir als Lieferanten aufgetreten seien. Die Korrespondenz zeigt, dass wir – wie man uns ersucht hatte – nur vermittelt haben: Wir haben einen Lieferanten gefunden, das Geld vorgestreckt und den Transport organisiert. Die Firma Oberalp hat in in einer dramatischen Notlage geholfen – man ärgert sich schon, wenn jetzt versucht wird, eine Hilfestellung zu kriminalisieren.<BR />