Zweieinhalb Monate, nachdem die Gewerkschaften die Verhandlungen um mehr Lohn für 45.000 öffentlich Bedienstete den Verhandlungstisch verlassen haben, kehren sie nächste Woche wieder dorthin zurück.<BR /><BR /> ASGB, SGB/CISL, SAG, Nursing Up, und die Schulgewerkschaft im UIL/SGK haben die Einverständniserklärung, den Vertrag auszuhandeln, unterschrieben. Keine Unterschrift kam indes von den Fachgewerkschaften öffentlicher Dienst im UIL/SGK und CGIL/AGB sowie der CGIL/Schulgewerkschaft.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69465107_quote" /><BR /><BR />Als Gründe nennt Ulli Bauhofer (CGIL) dass eine mögliche Arbeitszeitreduzierung an die Erarbeitung eines neuen Lohnmodells fürs Land gekoppelt werde. Zudem werde der Zeitraum 2022/24 mit der letzten Einmalzahlung abgeschlossen. „Wir schließen diese drei Jahre also mit knappen acht Prozent Ausgleich ab, obwohl die Inflation 14 Prozent betrug“, so Bauhofer. <BR /><BR />Nächste Woche verhandle man aber mit. Unfair, heißt es bei den anderen Gewerkschaften: Hier spielen einige die strammen Maxis, die weiß Gott was gefordert hätten, deshalb nicht unterschreiben, und wir stehen blöd da. Offiziell will man sich nicht gegenseitig ans Schienbein treten. Man habe versucht, die CGIL zur Unterschrift zu bewegen.<h3> Für den Zusammenhalt unter Gewerkschaften</h3> „Jetzt aber wollen wir endlich weiterarbeiten und die Gelder für die Mitarbeiter sichern“, so Karin Wellenzohn (ASGB). Stefan Erschbaumer (ASGB) spricht immerhin offen von einer „Katastrophe, wenn wir Gewerkschaften nicht an einem Strang ziehen.“ Und auch von Seiten der Verhandlungsagentur kommt Kritik. Seit zwei Wochen habe man Wünsche angenommen, um zu einer Unterschrift zu kommen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-69465231_quote" /><BR /><BR />Dass Lohnmodell und etwaige Arbeitszeitverkürzung miteinander verwoben sind, hätten alle seit der Aussprache mit dem Landeshauptmann am 18. März gewusst. „Ich habe den Eindruck, dass hier einige wenige Argumente bei den Haaren herbeiziehen, um nicht zu unterschreiben“, sagt der Leiter der Verhandlungsagentur Hermann Troger offen beim Treffen. Er sei „echt sauer“.<h3> Kritik vom Land</h3> Auch die Landespolitik hält nicht mit Kritik zurück. „Zum Glück gibt es verantwortungsbewusste Gewerkschaften, die unterschrieben haben“, so Landesrätin Magdalena Amhof. Wie dem auch sei: Da eine deutliche Mehrheit unterschrieben hat, spielt das Ausscheren der Nein-Sager rechtlich keine Rolle. Die Verhandlungen starten.