Ab Mai keine Neueinstellungen, keine Überstunden mehr, ab Juli 2 Rettungshubschrauber weniger... dies nur 2 der möglichen Einsparmaßnahmen im Haushaltsvoranschlag des Sanitätsbetriebes, der am Dienstag von der Landesregierung genehmigt worden ist. Trotz Aufstockung von 110 Mio. Euro durch die Haushaltsänderung fehlen der Sanität fürs laufende Jahr unterm Strich aber nach wie vor 29 Mio. Euro. „Ja wir werden sparen müssen, aber der Patient darf nichts davon spüren“, sagt Gesundheitslandesrat Hubert Messner. <BR /><BR />Ein genauerer Blick in den von der Landesregierung abgesegneten Haushaltsvoranschlag des Sanitätsbetriebes für das laufende Jahr zeigt, wie viele Gesundheitsleistungen, die hierzulande inzwischen als gegeben hingenommen werden, gar nicht so selbstverständlich sind. Aufgrund des im vergangenen Herbst vom Landtag verabschiedeten technischen Haushaltes fehlte dem Sanitätsbetrieb bei der Erstellung des Haushaltsvoranschlages unterm Strich 139,7 Millionen Euro. <h3> Einsparmöglichkeiten festgeschrieben</h3>Zwar war bereits bei der Erstellung des Voranschlages Anfang Februar klar, dass nachfinanziert werden würde. Dennoch mussten für einen ausgeglichenen Haushalt konkrete Einsparungen festgeschrieben werden – zumindest hypothetische. Und eines wird beim genaueren Blick auf den Voranschlag deutlich: Weniger Geld hätte für Gesundheitssystem und Patienten weitreichende Folgen. <BR /><BR />Das meiste Geld würde demnach – immer theoretisch – beim Personal eingespart: mit einem Aufnahme- und Überstundenstopp ab 1. Mai 51,4 Mio. Euro. Mit 24,6 Mio. Euro zweitgrößter potenzieller Sparposten wäre ein Stopp ab 1. Juli bei den sogenannten zusätzlichen LEA-Leistungen (geplante Transporte, Heilbehelfe, zahnärztliche Leistungen usw.). Weitere 20 Mio. Euro würden hypothetisch durch eine Reduzierung von sanitären und nichtsanitären Gütern und Leistungen eingespart. Mit 4,5 Mio. Euro zu Buche schlagen würde eine Reduzierung bei der Luftrettung um 2 Hubschrauber. Unterm Strich stehen im Haushaltsvoranschlag des Sanitätsbetriebes derzeit Einsparungen über besagte 139,7 Mio. Euro festgeschrieben.<h3> Nachbesserung von 110 Millionen Euro</h3>Diese Summe wird's am Ende aber nicht werden. „Bereits jetzt haben wir über die anstehende Haushaltsänderung 110 Mio. Euro dazubekommen“, sagt Gesundheitslandesrat Messner. Die im vorliegenden Haushaltsvoranschlag des Sanitätsbetriebes notwendigerweise festgeschriebenen Sparpotenziale werden ganz sicher nicht umgesetzt, der Plan nach erfolgter Aufstockung der Mittel neu geschrieben. <BR /><BR /><BR /><BR />Fakt ist, dass in der Sanität trotz Aufstockung unterm Strich fürs laufende Jahr 29 Mio. Euro fehlen. „Ohne Einsparungen geht es sicher nicht“, bestätigt Messner. „Aber der Patient darf absolut nichts davon spüren. Alle wesentlichen Betriebsstandards müssen beibehalten werden.“ Es brauche zwar Rationalisierungsmaßnahmen, aber wenn dann im Verwaltungsbereich oder bei ausgelagerten Diensten.<h3> „Beim Personal ohnehin schon an der Kante“</h3>Ganz sicher nicht gespart werde, wie im derzeitigen Voranschlag vorgesehen, beim Personal. „Wir sind beim Personal ohnehin schon an der Kante. Da wird sicher nicht eingespart“, stellt Messner klar. Und auch bei den restlichen derzeit hypothetisch vorgesehenen Einsparpotenzialen werde sicher nicht der Rotstift angesetzt. „Fakt bleibt, dass die Sanität jährlich 2 bis 4 Prozent mehr Geld bräuchte“, so Messner. „Wir stoßen sicher früher oder später an die Grenze der Finanzierbarkeit.“