„Du wirst immer im Herzen derer bleiben, die dich kannten und liebten, und du wirst auch immer in unserem Herzen sein“, sagte Gino Cecchettin, Giulias Vater, am ersten Jahrestag des Mordes. Giulias Tod habe einen Wendepunkt im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt markiert. <h3> Gegen Gewalt</h3>Ein Kurzfilm ist Giulia gewidmet worden, mehr als 30 rote Bänke, die als Symbol des Kampfes gegen geschlechtsspezifische Gewalt gelten, wurden ihr zu Ehren von Nord- bis Süditalien aufgestellt. Stipendien wurden in Giulias Andenken vergeben. Auch die Universität Padua gedachte ihrer verstorbenen Studentin. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1095306_image" /></div> <BR /><BR />Die 22-Jährige aus Vigonovo lebt weiter in der Erinnerung derer, die sie liebten, und auch derer, die sie nicht kannten. Blumen, Briefe und Plüschtiere wurden an dem Ort abgelegt, wo Turetta seine Ex-Freundin erstach. Mehr als 3.000 Briefe sind in den vergangenen Monaten in der kleinen Villa in Vigonovo eingegangen, in der Vater Gino Cecchettin und Giulias Geschwister Elena und Davide leben. „Ich kannte Giulia nicht, aber ihr Tod hat meine Seele zerrissen“, schreibt eine junge Frau. Eine Mutter schrieb Gino Cecchettin, sie hoffe, ihrem Sohn „ Respekt vor Frauen“ beizubringen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1095312_image" /></div> <BR /><BR />Giulia Cecchettin ist jetzt auch eine Stiftung gewidmet, die Projekte zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt unterstützt. Sie wird offiziell am 18. November im Parlament in Rom vorgestellt. In nur fünf Monaten hat die Instagram-Seite der Stiftung fast 14.000 Followers gesammelt. Seit März letzten Jahres trafen mehr als 2.000 E-Mails ein mit Bitten zur Förderung von Projekten in Schulen oder Einladungen zu Veranstaltungen zu Ehren Giulias. <h3> Prozess läuft</h3>Inzwischen läuft der Prozess gegen Filippo Turetta weiter. Mit einem Urteil wird am 3. Dezember gerechnet. Erwartet wird, dass der junge Student zu lebenslänglicher Haft verurteilt wird. Es gibt konkrete Beweise, dass der junge Mann den Mord an seiner Ex-Freundin lange vorher geplant hatte. „Ich war in der Lage, Filippos Worten vor Gericht zuzuhören, ohne Hass oder Wut zu empfinden“, sagte Gino Cecchettin, der am Sonntagabend als Gast der Sendung „Che tempo che fa“ auf dem Kanal Nove teilnahm. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1095309_image" /></div> <BR /><BR />„Ich habe es geschafft, keinen Hass gegen Filippo zu hegen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber ich glaube, das Geheimnis liegt darin, dass wir uns auf unsere Lieben konzentrieren, die uns Liebe und Schönheit schenken. Das ist der Weg, den ich eingeschlagen habe. Wir sind für immer Eltern, bis zum Ende unserer Tage. Ich werde also immer Giulias Papa sein“, fügte er hinzu.