Ein Tagebucheintrag unseres Redakteurs Jakob Pramstaller, der am Jugendbildungsprojekt „Promemoria Auschwitz: die Reise der Erinnerung | Il viaggio della memoria“ mit Ziel Krakau, teilnimmt. Es erwarten ihn unter anderem die Besichtigung des jüdischen Ghettos, der Schindler-Fabrik und des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. <BR /><BR />Schnell werde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn erneut knirscht das Mikrofon. Es ertönt eine verzerrte, raue Stimme: „Guten Morgen.“ Mehr ist kaum zu verstehen, der knarzende Lautsprecher unseres Reisebusses verschlingt fast jedes Wort. Ich vermute, es war Simone, Fotograf und Tutor der Gruppe C, der sprach. Die Reisenden um mich herum erwachen langsam aus tiefen Träumen zum Leben. Die Uhr zeigt kurz vor 9 Uhr, Krakau dürfte nicht mehr fern sein.<BR /><BR />Die Luft im Bus ist stickig von der langen Fahrt, die hinter uns liegt. Knapp 14 Stunden sind wir unterwegs, als 2 der Tutorinnen in den oberen Stock des Doppeldeckers steigen, um sich durch den engen Gang zwischen den Sitzen zu quetschen und von allen Teilnehmenden die vom Hostel verlangten 20 Euro an Kaution zu kassieren. Ihre Namen habe ich schon wieder vergessen, zu viele Menschen habe ich innerhalb der kurzen Zeit kennengelernt.<h3> Noch gute Stimmung im Reisebus</h3>Die Stimmung unter den Reisenden scheint nach wie vor bestens – kein bisschen schlechter, als sie es noch am Vorabend bei der Verabschiedung in Bozen war. Hin und wieder hallt Gelächter durch den Raum. Die einen sind lauter, andere in sich gekehrt. Wie lange dies wohl noch so bleiben wird? Es wartet ein prägendes Erlebnis, das uns für den Rest unseres Lebens begleiten wird. Lehrreich allemal, aber nichts für jedermann.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1129410_image" /></div> <BR />Interessiert erkundige ich mich bei den Jugendlichen, was sie auf diese besondere Reise treibt. Mit hohen Erwartungen blickt einer der Teilnehmenden auf die kommenden Tage. „Ich will nicht nur aus den Büchern lernen, sondern die Geschichte mit eigenen Augen sehen“, erzählt er mir. Das Erlebnis werde wohl erschreckend sein, aber wichtig, weshalb es sich zu überwinden gelte, erzählt mir ein anderer. „Sobald ich wieder zu Hause bin, möchte ich meine Eindrücke weitergeben“, sagt er. Vor uns liegen u.a. die Besichtigung des jüdischen Ghettos, der Schindler-Fabrik und zu guter Letzt des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Noch hält sich das mulmige Gefühl unter den Reisenden aber in Grenzen.<BR /><BR /> <a href="https://www.jugenddienst.it/de/projekte-der-arbeitsgemeinschaft-der-jugenddienste/promemoria-auschwitz-4385.html" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier erfahren Sie mehr über das Projekt „Promemoria Auschwitz: Zug der Erinnerung“, an dem unser Redakteur Jakob Pramstaller teilnimmt.</a>