Die Ordensschwestern verwalteten einst ein Waisenhaus und halfen jungen Frauen in Not. Das Kloster unterstützte Arme und Jugendliche, es betrieb zuletzt eine Unterkunft für Studentinnen und Lehrerinnen. In den Jahren hat sich die Nonnengemeinschaft verkleinert und ist auf fünf Mitglieder geschrumpft. Die älteste Ordensschwester, Schwester Rosalba, ist 92. <BR /><BR />Die Generaloberin der Kongregation, Schwester Franca Barbieri, hat jetzt beschlossen, das Kloster zu schließen und die Nonnen an andere Orten in Norditalien zu versetzen. Sie begründet ihren Beschluss mit dem fortgeschrittenen Alter der Ordensschwestern - vier von ihnen sind über 80 Jahre alt - und dem Rückgang der Berufungen, was den Betrieb der Einrichtung unhaltbar macht.<h3> „Hier ist unser Zuhause und die Gemeinschaft hier braucht uns“</h3>Ursprünglich hätten die Nonnen bereits im vergangenen Juni das Kloster räumen sollen, doch sie leisteten Widerstand. Sie wollen die Einrichtung nicht verlassen. „Hier ist unser Zuhause und die Gemeinschaft hier braucht uns“, lautet ihre Devise. Die 63.000-Einwohner Stadt Vigevano stärkt ihnen den Rücken. 3.000 Unterschriften wurden gesammelt, um die Generaloberin aufzufordern, ihren Beschluss zu überdenken.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1133724_image" /></div> <BR /><BR />Bürgermeister Andrea Ceffa schrieb an Papst Franziskus und bat um Unterstützung für die Nonnen, die ihr Leben in der Stadt beenden wollen. Bürger setzen sich aktiv für die Instandhaltung des Klosters mit kleineren Reparaturen ein. Sie sammeln Geld für die Klosterfrauen und liefern ihnen Lebensmittel. „Sie haben viel für uns getan, jetzt sind wir daran, etwas für sie zu tun“, betont Leonardo Cardano, ein Bürger Vigevanos, der sich für die Ordensschwestern mobilisiert hat. Auch die lokale Presse unterstützt mit Überzeugung den Kampf der Magdalenen für ihre Zukunft in der Stadt. <h3> Für die Generaloberin ist Rebellion ein Affront</h3>„Wir sind offen“, ist auf einem Schild am Eingang des Klosters zu lesen. Damit signalisieren die Nonnen ihren festen Willen, gegen den Räumungsbeschluss Widerstand zu leisten. Für die Generaloberin ist dies ein Affront: Sie forderte die Nonnen auf, das Kloster sofort zu verlassen, ansonsten drohe ihnen der Ausschluss aus dem Orden wegen Ungehorsam. <BR /><BR />Der Fall der rebellischen Nonnen beschäftigt inzwischen ganz Italien. Fernsehteams stationieren vor dem Kloster und berichten über den Fall. „Ich bin sicher, dass der Herrgott alles in Ordnung bringen wird“, zeigt sich Schwester Rosanna zuversichtlich. <h3> Nonnen hoffen auf neue Oberin</h3>Wie es weitergehen soll, ist noch unklar. Der Winter ist kalt, und die Heizung des Klosters muss repariert werden. Die Nonnen bekommen von der Kongregation kein Geld mehr und sind ganz auf sich selbst angewiesen. Wie lange sie noch durchhalten werden, ist fraglich. Die Nonnen wollen bis Juni durchhalten, zu diesem Zeitpunkt soll eine neue Generaloberin der Kongregation gewählt werden. Die Ordensschwestern hoffen, dass die neue Oberin zu einem Dialog für den Erhalt des Klosters bereit sein wird.