Die Bozner Stadtpolizei hat seit 2 Jahren eine eigene Einheit für den Kampf gegen Drogen, besonders im Umfeld von Schulen. Jetzt hat die Gemeindepolizei ein Projekt gestartet, mit dem im kommenden Jahr die Arbeit ausgebaut werden soll.<BR /><BR /><BR /><b>Für Bürgermeister Caramaschi hat der Kampf gegen Drogen, vor allem bei Jugendlichen Priorität. Was unternimmt die Stadtpolizei?</b><BR /><BR />Fabrizio Piras: Der Bürgermeister hat der Stadtpolizei bei den regelmäßig stattfindenden Treffen diesen Auftrag erteilt. Ich stimme dem Ziel absolut zu, die Kontrollen gegen den Verkauf und den Konsum von Drogen rund um die Schulen zu verschärfen. Deshalb hat der Bürgermeister schon in den Jahren 2022 und 2023 die Anti-Drogen-Politik stark vorangetrieben, vor allem im Umfeld der Schulen, die vor Drogen, vor Dealern geschützt werden müssen. Seitdem haben wir mit einer eigenen Einheit innerhalb der Stadtpolizei unsere Arbeit in diesem Bereich erheblich ausgebaut. Natürlich kann man Drogen auch an anderen Orten kaufen, aber unsere Aufgabe ist es, im Umfeld der Schulen präsent zu sein und dort zu kontrollieren und einzugreifen.<BR /><BR /><BR /><b>Was sagen die Zahlen?</b><BR /><BR />Piras: Die Daten zeigen, dass der Konsum von Drogen unter Jugendlichen steigt. Das sagen nicht nur wir, sondern auch die Experten. Auch deshalb haben wir vor allem im Jahr 2023 und auch heuer deutlich mehr Kontrollen durchgeführt. Die Beschlagnahmung von Drogen und die Anzeigen sind deshalb stark gestiegen. Im vergangenen Jahr haben wir 150 Dealer angezeigt und 240 Drogenkonsumenten bei den zuständigen Behörden gemeldet. Heuer ist diese Entwicklung gleich, wenn nicht steigend. Unsere Kontrollen im Umfeld der Oberschulen bringen auch erste Ergebnisse. Im vergangenen Jahr konnten wir als erste Polizeieinheit in Italien vor Drogen in Snacks, Keksen und anderen Süßigkeiten warnen, die Schülern angeboten werden, um mehr und jüngere Jugendlichen dazu zu bringen, Drogen zu konsumieren und letztlich davon abhängig zu werden. Für die Warnung vor dieser neuen Masche wurden wir vergangenes Jahr vom Gesundheitsministerium in Rom ausgezeichnet. <BR /><BR /><BR /><b>Wie viele Stadtpolizisten arbeiten direkt im Kampf gegen Drogen?</b><BR /><BR />Piras: Insgesamt gibt es in Bozen 130 Stadtpolizisten und ca. 10 Mitarbeiter in der Verwaltung. Seit Mitte 2022 arbeiten in einer eigens dafür geschaffenen, also neu gegründeten Abteilung zur Drogenbekämpfung 10 dafür ausgebildete Stadtpolizisten. <BR /><BR /><b><BR />Finden diese Kontrollen an den Schulen mit Beamten in Uniform und einem Auto der Stadtpolizei, also für alle sichtbar, statt, oder in zivil?</b><BR /><BR />Piras: Sowohl als auch. Aber tendenziell in zivil. Man erkennt die Polizisten also nicht als solche. Manchmal zeigen wir uns aber auch mit Uniform und Auto, um klarzumachen, dass wir vor Ort präsent sind. <BR /><BR /><BR /><b>Kürzlich wurde bekannt, dass die Stadtpolizei eine Hundestaffel zur Bekämpfung des Drogenhandels- und Konsums, besonders in der Nähe von Schulen, aufbauen wird. Ab wann wird diese Einheit im Einsatz sein?</b><BR /><BR />Piras: Für diese neue Hundestaffel werden wir voraussichtlich mit einer Polizeischule der Region Lombardei zusammenarbeiten, die unter anderem Personal und Hunde für spezifische Aufgaben, auch im Bereich Drogen, ausbildet bzw. trainiert. Derzeit steht unser Hundestaffel-Projekt noch am Anfang. Starten möchten wir im späten Frühjahr 2025. Die Ausbildung für das Personal und für die Tiere dauert zwischen 4 und 6 Monate. Begonnen hat diese Ausbildung noch nicht. Derzeit geplant ist eine kleine Einheit mit 2 Hundeführern, 2 Hilfskräften und einem Hund. Aber das ist noch nicht fix. Da wir noch nicht die entsprechenden Kompetenzen haben, werden wir mit Experten zusammenarbeiten. Was wir wissen ist, dass für die Stadtpolizei Trient bereits 2 Hunde arbeiten, in Verona sind es mehr. Solche Hundestaffeln sind in anderen Regionen üblich, unser Projekt ist jetzt gestartet.