Zugetragen hat sich das Ganze bereits Ende März an der Talstation des Skigebietes Klausberg, gestern wurde es von der Vereinigung „Antifa Meran“ öffentlich gemacht. Demnach sei es am 28. März im „Hexenkessel“ zu rechtsextremen Übergriffen auf Urlauber aus Deutschland gekommen, die alsbald in den sozialen Netzwerken Niederschlag fanden. Von T-Shirts mit Symbolen und Slogans der rechten Szene, die deren Träger als „Rechtsradikale“ auswiesen, ist die Rede, von Pöbeleien, Rempeleien, Beleidigungen, Drohungen, körperlichen Angriffen und sogar vom Hitlergruß. <h3>„Antifa“ fordert konsequente Haltung </h3>Vom Lokalbetreiber und vom Sicherheitspersonal habe es keinerlei Hilfe oder Unterstützung gegeben, beklagen die Urlauber. Einen von den Urlaubern geforderten Rauswurf der „Nazis“, wie die deutschen Urlauber die Männer nannten, hätten die Angestellten des Clubs verweigert, weil es sich angeblich um Stammgäste handle, steht in einer Google-Bewertung zu lesen, die noch in den Nachtstunden ins Netz gestellt wurden. „Antifa Meran“ verurteilte gestern derartige Vorfälle und fordert „vom ,Hexenkessel‘ und anderen Lokalen eine konsequente Haltung gegen Rechtsextremismus in ihren Räumen“.<h3> „Wir haben nichts mit Rechtsextremismus zu tun“</h3>Alex Hellweger, der Betreiber des „Hexenkessels“, lässt derartige Vorwürfe so nicht stehen. „Wir haben nichts mit rechtsradikalem Gedankengut und Faschismus am Hut“, betont er gegenüber den „Dolomiten“. „Wir stehen zu unserer Heimat und lieben sie, wir tragen deshalb auch den Tiroler Adler auf unseren T-Shirts aufgedruckt, aber das hat nichts mit Rechtsextremismus zu tun.“ Er schickt voraus, dass die beiden Gruppen, die an jenem Abend aneinander geraten seien, nicht mehr nüchtern gewesen seien und er mit seinen Angestellten jede Menge zu tun gehabt habe, um auf beiden Seiten zu schlichten. Bei den kritisierten jungen Männern habe es sich um 4 knapp 20-Jährige aus dem Pustertal gehandelt, die bisher noch nie wegen rechtsradikalen Gedankenguts auffällig geworden wären und auch nicht Stammgäste im „Hexenkessel“ seien. Laut Alex Hellweger hätten sie sich im Lokal auch nicht auffällig verhalten, seien aber wohl aufgrund ihrer Bomberjacken samt dunkler T-Shirts aufgefallen. Ein Wort habe das andere ergeben, die Auseinandersetzung habe sich hochgeschaukelt. „Aber wir dürfen niemanden wegen seiner Kleidung aus dem Lokal verweisen“, betont Hellweger. Das Sicherheitspersonal hätte sich noch im Laufe des Abends bei den Carabinieri erkundigt, die keinen Grund für einen Lokalverweis gesehen hätten. „Bestimmte T-Shirts und auch entsprechende Äußerungen sind in Italien nicht verboten, das ist keine Grundlage für einen Lokalverweis, wie ihn die deutschen Urlauber unbedingt durchsetzen wollten“, erklärt Hellweger. <h3> Streithähne haben Lokalverbot</h3>Er habe sich aber anschließend mit dem Leiter der insgesamt 60-köpfigen Urlaubergruppe getroffen und sich dafür entschuldigt, dass der Abend so geendet habe, „aber ich habe ihm auch erklärt, dass uns die Hände gebunden waren“. Dennoch wurde gegen die 4 Pusterer, die sich im Nachhinein beim Lokalbetreiber entschuldigt haben sollen, und die 3 Urlauber für ein Jahr ein Hausverbot im „Hexenkessel“ verhängt.