Das Segelflugzeug vom Typ Nimbus-4D war in Lienz gestartet und sollte nach einem Rundflug über Bruneck und die Dolomiten auch wieder in Lienz landen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen: Um 13.40 Uhr stürzte der Flieger an einer Flanke des Lutterkopfes zwischen dem Antholzer Tal und Welsberg-Taisten über dicht bewaldetem Gebiet ab. Bei dem Unfall verloren der Fluglehrer, Luftfahrjournalist und Vorsitzende des Luftsportvereins Neuwied e.V, Gerhard Marzinzik (71) aus Dierdorf, und der 17-jährige Sven Wegener aus Marienrachdorf ihr Leben.<BR /><BR />Bereits 3 Tage nach dem Unglück waren die Experten der ANSV vor Ort, um das Flugzeugwrack und die Absturzstelle zu untersuchen. Laut ihrem Abschlussbericht lasse sich die Unglücksursache zwar nicht mit unumstößlicher Sicherheit bestimmen. Allerdings könne von einem Kontrollverlust über das Segelflugzeug aufgrund eines Strömungsabrisses beim Kurvenflug ausgegangen werden. Dabei verliert der Flügel den Auftrieb und damit seine gesamte Funktion. Das Flugzeug kippt und geht in den Fall über. <h3> Mangelnde Erfahrung als Grund</h3> Im gegenständlichen Fall dürfte der Strömungsabriss zu einer ausgeprägten Längslage und einem schnellen Höhenverlust des Flugzeuges geführt haben. 3 weitere Faktoren könnten laut ANSV zum Unfall beigetragen haben: Zum einen habe der 17-jährige Pilot nur geringe Erfahrung am Steuer eines Nimbus-4D (17 Flugstunden) und noch keine Flugerfahrung im alpinen Gelände gehabt. Auch sei er nach einer Flugzeit von einer Stunde und 20 Minuten möglicherweise müde gewesen, was seine Leistung beeinträchtigt haben könnte. <BR /><BR />Zum anderen habe am Unglückstag nur eine schwache Thermik geherrscht. Der Fluglehrer habe zwar über langjährige Erfahrung – auch im alpinen Gelände – verfügt. Allerdings habe er damals eine Funktionseinschränkung an seiner linken Hand gehabt. Er sei 2 Monate vor dem Unfall an der Hand operiert worden, und dies könnte seine Fähigkeit beeinträchtigt haben, in der kritischen Phase mit der notwendigen Kraft auf die Flugsteuerung einzuwirken, nehmen die ANSV-Ermittler an.