Der Ausbau der Alemagna-Autobahn, deren Straßenführung ursprünglich über Toblach und Bruneck bis ins Ahrntal vorgesehen war, war nicht von ungefähr auf die Tagesordnung des europäischen Verkehrsausschusses gelandet. Dem italienischen Europaabgeordneten Remo Sernagiotto war es gelungen, in einem Initiativbericht - der eigentlich vom Zugang zu und der Verbesserung von Transportinfrastrukturen in Zentral- und Osteuropa handelte – Abänderungsanträge zum Ausbau der A 27 unterzubringen (STOL hat berichtet).Passagen sind „durchgerutscht“Dieser Bericht, der mehrere Hundert Seiten umfasst, wurde von den Europaabgeordneten mehrheitlich angenommen. Die Alemagna-Abschnitte dürften den Mandataren nicht weiter aufgefallen sein, sie seien wohl „durchgerutscht“ meinte Südtirols Europaabgeordneter Herbert Dorfmann vor zwei Wochen zu STOL und kündigte Widerstand gegen die venetianischen Alemagna-Vorstöße an.Plenum votiert gegen Alemagna-AusbauAm Dienstag befasste sich schließlich das Plenum des Europäischen Parlaments mit dem Bericht – und stimmte mit großer Mehrheit gegen die Verlängerung.Herbert Dorfmann zeigte sich in einer Pressemitteilung erfreut über dieses Ergebnis: „Ich habe in den letzten Tagen hart dafür gearbeitet, dass das Schreckensgespenst Alemagna nicht wieder aufersteht. Nach intensiver Aufklärungsarbeit und in Zusammenarbeit mit Kollegen aus den betroffenen Ländern gab es eine klare Mehrheit gegen eine alpenquerende Alemagna“.Auch die Landeshauptmänner der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, so MEP Dorfmann, hätten sich letzte Woche gegen den Weiterbau der Alemagna-Autobahn ausgesprochen.Dorfmann hofft auf Ende der DebatteEin Projekt, das laut dem Europaabgeordneten, ein klarer Verstoß gegen die Alpenkonvention wäre, mit der sich die Vertragsparteien für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz der Alpen verpflichtet haben.Die einzige wirkliche Lösung für die Menschen entlang der Brennerstrecke sei Verlagerung des Verkehrs auf eine neue unterirdische Brennerbahn, schrieb Herbert Dorfmann am Dienstag und verband das parlamentarische Votum mit einer Hoffnung: „Ich hoffe, dass endlich die dauernden Versuche aufhören, die Alemagna-Autobahn im Europaparlament wieder hoffähig zu machen".stol/aw