Seit 2015 steht die Sizilianerin immer dann an der Seite des verwitweten Vaters, wenn es das offizielle Protokoll so will. <BR /><BR />Die erste war <Fett>Ernestina Saragat</Fett> (91), ihr folgte <Fett>Marianna Scalfaro</Fett> (77), und seit 2015 steht <Fett>Laura Mattarella</Fett> in der Tradition der „Figlie del Quirinale“ (zu Deutsch: die „Töchter des Quirinals“). Die italienische Beamtensprache nennt sie offiziell „supplente consorte“, also Ersatz für die eigentliche Gefährtin des italienischen Staatspräsidenten. Das Protokoll sieht ihren Einsatz immer dann vor, wenn der Präsident ausländische Staatsoberhäupter und deren Ehefrauen empfängt oder wenn das Staatsoberhaupt zu Empfängen lädt oder eingeladen wird. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="731642_image" /></div> <BR /><BR />Auch bei offiziellen Besuchen im Ausland steht die „supplente consorte“ im Einsatz. 3 italienische Staatspräsidenten haben diese Aufgabe an ihre jeweils ältesten Töchter übertragen: <Fett>Giuseppe Saragat</Fett>, Präsident von 1964 bis 1971, <Fett>Oscar Luigi Scalfaro</Fett>, Präsident von 1992 bis 1999, seit 2015 <Fett>Sergio Mattarella</Fett> (80) an Laura. Es sind Frauen, die ein Stück italienischer Geschichte mitgeschrieben, aber nur wenige offizielle Spuren hinterlassen haben.<BR /><BR />An die Anwesenheit von Laura Mattarella hat sich Italien in den vergangenen 7 Jahren gewöhnt. Zurückhaltend, kultiviert, sportlich und elegant erfüllt sie die Aufgabe der „stellvertretenden Gemahlin“ bravourös. Nach dem Krebstod ihrer Mutter <Fett>Marisa Chiazzese</Fett> im Jahr 2012 waren Laura und ihre Brüder, der Jurist <Fett>Bernardo Giorgio</Fett> (53) und <Fett>Francesco</Fett>, eine große persönliche Stütze für den Vater. Es war aber vor allem Laura, die Älteste, die ihrer Mutter vom Wesen und vom Aussehen ähneln soll, die die Familie zusammenhielt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="731645_image" /></div> <BR /><BR />Laura wurde 1967 in Palermo geboren, hat Jus studiert und war als Rechtsanwältin in Rom tätig. Verheiratet ist sie mit <Fett>Cosimo Comella</Fett> (61), dem Leiter der Abteilung für digitale Technologien und Informationssicherheit der italienischen Datenschutzbehörde; gemeinsam hat das Paar 3 Kinder, <Fett>Manfredi</Fett> (25) und <Fett>Maria Chiara</Fett> (22), die beide Ingenieurwissenschaften studieren, und <Fett>Costanza</Fett> (18), die die Oberschule besucht. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="731648_image" /></div> <BR /><BR />2015 legte Laura ihre berufliche Karriere auf Eis und widmete sich den Aufgaben einer „supplente consorte“. Als solche traf sie gekrönte Häupter wie <Fett>König Felipe von Spanien</Fett> (54) und dessen Ehefrau <Fett>Letizia</Fett> (49), <Fett>Königin Margrethe von Dänemark</Fett> (81), ebenso die Macrons und die Bidens. „Es gefällt mir, an der Seite meines Vaters zu stehen“, erklärte Laura in einem ihrer raren Interviews. „Ich hoffe, dass ich ihm nützlich bin.“ Laut den italienischen Medien ist sie aber weitaus mehr als nur eine einfache Statistin an der Seite des Vaters. Sie soll auch seine Beraterin und Vertraute sein.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="731651_image" /></div> <BR /><BR />Nur sehr selten tut Laura Mattarella ihre Meinung kund. Ihre Gefühle und Wertevorstellungen noch viel weniger. 2016 allerdings, in einem Gespräch mit dem italienischen Magazin „Chi“, meinte sie nach einem Besuch in einem Flüchtlingszentrum in Kamerun: „Jeder sollte irgendwann einmal ein Flüchtlingslager besuchen. Vor allem diejenigen, die sagen, man müsse sie lassen, wo sie sind. Wir müssen ihnen helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, sich zu entwickeln: Wir können sie nicht in Lagern einsperren, wir können uns nicht auf Unterstützung beschränken.“<BR /><BR />Und noch einen Wesenszug lieben die Italiener an ihrer First Lady: die Sparsamkeit in punkto Garderobe. Das Gattinoni-Kleid beispielsweise, das Laura beim Staatsbankett des schwedischen <Fett>Königs Carl XVI. Gustaf</Fett> (75) trug, „recycelte“ sie ein paar Tage später für einen Abend in der Mailänder Scala. <BR /><BR />Das diplomatische Engagement seiner Tochter soll auch einer der Gründe gewesen sein, warum Sergio Mattarella sich ursprünglich gegen eine Wiederwahl ausgesprochen hatte. Laut der Zeitung „La Repubblica“ wollte der Spitzenpolitiker seine Tochter wieder in ein normales Leben und zurück zu ihrer Familie „entlassen“. Die Wiederwahl des Staatsoberhauptes hat die Pläne des Hauses Mattarella nunmehr komplett geändert.