Bei einer Aussprache bekommen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Tourismus-Landesrat Arnold Schuler so einiges zu hören. <BR /><BR /><BR /><BR />Südtirols Gemeinden machen mobil: „Es kann nicht sein, dass viele kleine Gastbetriebe schließen, weil der Bettenstopp keine Entwicklung zugesteht. Aufgelassene Betten wollen wir selbst verteilen und nicht das Land“, sagt Andreas Schatzer. Das Chaos ums Urbanistikgesetz sei Warnung: „Jetzt soll nicht wieder etwas durchgewunken werden, was zur ewigen Baustelle wird“, so Bezirkspräsident Luis Kröll. Am Montag dürfet dazu die SVP-Leitung beraten.<BR /><BR /><BR />Dies und noch viel mehr bekamen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler bei einer Aussprache mit den Bürgermeistern zu hören. Dass beide bald weitereilten, stieß sauer auf. „Bei allem Respekt für den Terminkalender des Landeshauptmanns, für ein so wichtiges Thema sollte man sich mehr Zeit nehmen“, so Luis Kröll. <BR /><BR /><b>„Man will alles schnell durchdrücken“</b><BR /><BR />Obwohl am 26. Dezember von der Landesregierung genehmigt, wurde das Tourismus-Entwicklungskonzept des Landes eine halbe Stunde vor dem Treffen online gestellt. „Die Absicht ist ganz klar: Man will alles schnell durchdrücken“, sagt Robert Alexander Steger (Prettau).<BR /><BR />Eben das soll nicht passieren. Keiner ist ein Weiter wie bisher. „Der Rat der Gemeinden hatte seine Anregungen im Vorfeld jedoch deponiert“, so Dominik Oberstaller (Welsberg/Taisten). Bis auf die Einteilung der Gemeinden in 3 Kategorien, schoss das Land aber alle in den Wind. „Uns ein fertiges Konzept vorzusetzen ist nie gut. Uns wurde versprochen, dass wir mitreden können – und wir werden es diesmal nötigenfalls blockieren“, sagt Gemeinden-Chef Schatzer.<BR /><BR /><embed id="dtext86-52691441_quote" /><BR /><BR />Denn: Nach Corona kämpfen viele Betriebe ums Überleben. „Hier wird ein Übertourismus eingegrenzt, den es vielerorts so nicht mehr geben wird“, meint Steger. Groß ist vor allem die Sorge, dass kleine Familienbetriebe mit 20 bis 40 Betten schließen müssen „Mit 10 bis 15 Betten mehr, wäre ihr Überleben gesichert“, so Alexander Überbacher. (Natz Schabs). „Es kann nicht sein, dass der Gasthof im Dorf schließen muss, weil es für sie keine Entwicklungsmöglichkeit gibt“, betont Schatzer.<BR /><BR />Quer durch die Bank wird bezweifelt, dass die Börse zur Umverteilung aufgelassener Betten funktioniert. „Die werden von größeren Betrieben aufgekauft“, so Oberstaller. Auf jeden Fall aber dürften frei werdende Betten nicht vom Land zur Hälfte auf andere Gemeinden umverteilt werden. „Die behalten wir uns selbst“, sagt Roland Demetz (Wolkenstein). Am Start gebe es nichts zum Umverteilen: „Wenn ich in meiner Gemeinde warten muss, bis etwas frei wird, sind es Jahre“, so Oberstaller.<BR /><BR /><b>Noch eine „ewige Baustelle“?</b><BR /><BR />Die Bürgermeister sind gebrannte Kinder. 4 Jahre nach dessen Genehmigung durch den Landtag fehlen beim neuen Urbanistikgesetz noch Durchführungsverordnungen. „Alle sind verunsichert. Keiner will, dass das jetzt beim Tourismus wieder passiert“, so Georg Altstätter (Martell). Noch eine „ewige Baustelle“ kann man sich nicht leisten. „Doch das wird passieren, wenn hier wieder etwas schnell durchgewunken wird, was in vielen Punkten nicht zu Ende gedacht ist“, so Kröll. Von einem Entwicklungskonzept habe er sich zudem mehr erwartet, als Betten- und Nächtigungsgrenzen. Lösungen zur Mobilität gebe es nicht. <BR />