Dienstag, 2. April 2024

KVW bleibt am Ball: Ein Herz für die Peripherie-Themenabend zur Demenz in Schlanders

Fußball verbindet. Das hat der KVW Bezirk Vinschgau kürzlich bewiesen, als es zum inzwischen vierten Mal um ein wichtiges Thema zur Stärkung des Krankenhauses von Schlanders und diesmal um Demenzerkrankungen ging. Dass man ein solches Thema durchaus publikumswirksam präsentieren kann, wurde ebenfalls bewiesen. Mit Bezug zum Profifußball im Jahr der Europameisterschaften. Dafür sorgte auch ein ehemaliger Bundesligaprofi, der eigens aus Bayern nach Schlanders angereist war.

v.l.: Josef Bernhart (stellv. Vorsitzender KVW Bezirk Vinschgau), Dennis Grassow (ehem. Profifußballer), Johanna Constantini (Psychologin), Helmuth Tumler (Kontaktmann der Trainingslager der SpVgg Unterhaching in Schlanders) © ugc / Josef Bernhart - Foto: © Josef Bernhart

Netzwerkevent KVW & Demenzfreundlicher Vinschgau



Am 20. März 2024 hatten der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) und das Netzwerk Demenzfreundlicher Vinschgau mehrere ExpertInnen eingeladen, um über Demenzerkrankungen zu informieren. Gekommen waren der neue Gesundheitslandesrat Hubert Messner, ebenso wie die Leiterin der Memory Clinic im Krankenhaus Meran Primaria Christine Kirchlechner sowie die Psychologin Johanna Constantini aus Tirol, Tochter des an Demenz erkrankten ehemaligen Österreichischen Fußballnationaltrainers Didi Contantini. Sie alle informierten und diskutierten mit 160 Interessierten im Bürgerheim Schlanders über Formen, Verläufe und Risikofaktoren von Demenz sowie mögliche Maßnahmen zur Vorbeugung.



Vierte Veranstaltung von "Ein Herz für die Peripherie"



Die Veranstaltung war das inzwischen vierte Event einer Reihe, die der KVW Vinschgau mit lokalen Partnern unter dem Motto Ein Herz für die Peripherie organisiert und seit Jahren das Ziel verfolgt, das Krankenhaus Schlanders als wichtige periphere Gesundheitseinrichtung zu stärken, für alle Beschäftigten dort und die Patientinnen und Patienten im Tal. Erstmals wurde 2016 eine Veranstaltung organisiert, damals noch in enger Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Leiter Primar Toni Theiner auf der Dachterrasse des Krankenhauses, mit dem bekannten Herzchirurgen Prof. Raimund Margreiter und Primar Bernhard Spechtenhauser aus Innsbruck. Die Situation war angespannt und die Zukunft unsicher. Im Vergleich zu damals hat sich die Situation heute beruhigt und man hofft schrittweise auf weitere Besserung, was die Anerkennung für das Personal und die Bettenkapazitäten betrifft. Im Jahr 2018 organisierte der KVW einen Abend mit der bekannten ORF-Moderatorin Chris Lohner in der Bibliothek Schlandersburg und freute sich in der Folge, dass das Team von Primar Andreas Pichler von der Augenabteilung nun die Graue-Star-Operationen im Krankenhaus von Schlanders durchführt. Im vergangenen Jahr kam der ehemalige österreichische Gesundheitsminister Rudi Anschober nach Schlanders und wurde von Primar Robert Rainer direkt vor Ort im Krankenhaus begrüßt, um über die Aufarbeitung der Corona-Pandemie zu sprechen. Auch der Themenabend zur Demenz 2024 hatte eine politische Botschaft bzw. einen Wunsch des KVW zum Inhalt: eine Außenstelle der Memory Clinic im Krankenhaus Schlanders, nach dem Motto: Ein Netz für Betroffene und Angehörige: Abseits der Zentren .



Überraschungsgast: Ex-FC-Bayern Spieler



Überraschungsgast des Abends war Dennis Grassow, legendärer Fußballprofi in den 1990er Jahren u.a. beim FC Bayern München und bei der SpVgg Unterhaching, wo er bis 2004 spielte. Die Hachinger sind übrigens seit Jahren in Schlanders zu Gast und bereiten sich dort auf die Bundesligasaison vor. Dort ist er auch heute noch beschäftigt, nicht mehr als Profikicker, sondern als Haustechniker in der Seniorenwohnanlage Am Hachinger Bach . Mit Freude und Begeisterung, wie er in Schlanders erzählte und auch mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Dass sie ihre Familien innerlich verlieren, wenn sie sie nicht mehr erkennen , bedauere er besonders. Am Ende zeigten sich alle Anwesenden begeistert, dass es gelungen war, das Thema Demenz sowohl informativ als auch abwechslungsreich zu präsentieren. So kann Fußball verbinden, über Geschichten und Grenzen hinweg und das nicht nur auf dem Rasen.

josef bernhart

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