Sonntag, 14. April 2024

Das ist Tierliebe: Florians Kühe vor Schlachter bewahrt

„Magmir“: So heißt Markus Sprengers Gnaden- oder Lebenshof in St. Valentin auf der Haide. Rinder, Schafe, Ziegen & Co. leben dort. Unter ihnen ist auch die 10-jährige Pinzgauerkuh „Susi“, eine der Lieblingskühe des 2022 tödlich verunglückten Gsiesers Florian Lamp. Für ihr Kalb „Selly“ wird jetzt noch ein Pate gesucht. Über die bewegende Geschichte hat die „Zett“ am Sonntag ausführlich berichtet.

Markus Sprenger mit „Susi“, einer der Lieblingskühe des tödlich verunglückten Florian Lamp. - Video: stol

Florian Lamp (42), der Bauer am Joglerhof in St. Martin/Gsies, geriet Ende Juni 2022 mit seinem E-Bike auf einer Forststraße unter einen Anhänger zur Holzbringung und starb. Für seine Frau Manuela Kirchler und die 3 gemeinsamen Kinder, die damals 7 und 5 Jahre sowie 4 Monate alt waren, brach die Welt zusammen. Lamp war ein begeisterter und fleißiger Viehbauer: Und unter seinen Tieren hatte er auch Lieblingskühe – „Susi“ war ihm besonders ans Herz gewachsen.

Florian Lamp kam vor fast 2 Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben.

Doch wie ist die Familie Lamp eigentlich zu Markus Sprenger gekommen? „Wir kennen Markus schon seit einer Weile“, blickt Lamps Witwe Manuela Kirchler zurück. „Schon vor Florians Unfall haben wir 2 Kühe zum Gnadenhof gebracht.“ Denn oft sei es einfach schwer, sich von einem geliebten Tier zu trennen.

„Wenn man ein Tier jahrelang im Stall hat, wächst es einem einfach ans Herz, denn man baut eine Beziehung auf“, sagt die Bäuerin: „Und dann gibt es Lieblingstiere, die einfach zur Familie gehören. Deshalb haben mein Mann und ich eben Alternativen zum Schlachter gesucht und sind auf Markus gestoßen.“ Zudem sei es auch nicht leicht, ältere Kühe weiterzuvermitteln. „Das gilt generell für ältere Tiere“, weiß die 3-fache Mutter.

„Susi“ kam trächtig auf den Gnadenhof „Magmir“

Deshalb war es Manuela Kirchler nach dem Tod von Florian Lamp auch ein Herzensanliegen, mit Pinzgauerkuh „Susi“ eine der Lieblingskühe ihres Mannes bei Markus Sprenger unterzubringen. „Er war sofort bereit, sie aufzunehmen“, sagt sie dankbar.

„‚Susi‘ wurde trächtig zu uns gebracht und hat dann hier gekalbt“, sagt Sprenger, der Gründer des Gnaden- und Lebenshofs in Südtirol. „Für ihr wirklich schönes Kalb ‚Selly‘, das etwa ein halbes Jahr alt ist, suchen wir jetzt noch Paten. Und ‚Susis‘ Kuh-Kollegin ‚Kira‘ kommt in den nächsten Wochen zu uns.“

René und Laura (vorne mit Kalb „Selly“) Sprenger unterstützen ihren Vater am Gnaden- und Lebenshof.


Enttäuscht über Behörden

Für Markus Sprenger würde Manuela Kirchler die Hand ins Feuer legen: „Ich kann nicht verstehen, dass er ständig Kontrollen von der tierärztlichen Behörde bekommt. Das ist nicht richtig. Es ist sinnvoll, dass es einen Gnadenhof gibt. Markus Sprenger und seine Familie leben dieses Projekt authentisch. Alle haben ein riesengroßes Herz für die Tiere. Es ist gut, dass es nun auch in Südtirol einen Gnadenhof gibt, weil viele Menschen oft eine Alternative suchen, damit ihr Tier nicht zum Schlachter muss.“

Markus Sprenger lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Von den Kontrollen seitens der tierärztlichen Behörde lässt sich Markus Sprenger nicht aus der Ruhe bringen: „Ich gehe meinen Weg weiter, dieses Gnadenhof-Projekt wird durchgezogen, egal ob es gewissen Leuten im Land passt oder nicht. Ich bin mir keiner Schuld bewusst, dass ich etwas falsch gemacht hätte, und arbeite nach bestem Wissen und Gewissen weiter.“

https://www.stol.it/video/media/gnadenhof-magmir-gruender-trotzt-behoerden



3 Amtstierärzte seien zuletzt bei ihm gewesen, um alles zu kontrollieren. „Dort, wo das Tierwohl nicht gegeben ist, gehen sie aber nicht hin“, kritisiert Sprenger: „Mir wurde bisher immer bestätigt, dass es den Tieren gutgeht.“ So wie Florian Lamps Kuh „Susi“ und ihrem Kalb „Selly“.






fm

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