Am Anfang der Impfkampagne vor gut einem Jahr war man sich sicher: Mit einer 2-fachen-Impfung sei man gut gegen das Coronavirus geschützt. Nicht mit einkalkuliert hatte man damals aber die Mutations-Freudigkeit des Virus.<BR /><BR />Denn die Ursprungsvariante, der sogenannte Wildtyp des Virus, sollte alsbald Begleitung bekommen in Form von weiteren Varianten: Der Alpha-Variante, der Südafrika-Variante und der Delta-Variante. <BR /><BR /><embed id="dtext86-52695082_quote" /><BR /><BR /><BR />Vor allem wegen letzterer hat die Wissenschaft betont, dass es eine Auffrischungs-Impfung, eine sogenannte Booster-Impfung, brauche. Gesagt getan, wurden die Bürger in den allermeisten Ländern in Europa „geboostert“. <BR /><BR />Nun aber ist eine weitere Variante hinzugekommen, eine weitaus ansteckendere als alle anderen zuvor: Omikron. Diese Variante ist aber nicht nur deutlich ansteckender, sondern auch eine sogenannte „Fluchtmutante“, will heißen: Sie entkommt dem Immunschutz leichter – sowohl dem Immunschutz durch eine Impfung, als auch durch eine durchgemachte Corona-Infektion.<BR /><BR />Israel ist daher sofort auf den Plan getreten und auf Nummer sichergegangen und hat eine 4. Impfung angeordnet. „Mittlerweile“, sagt Patrick Franzoni zu s+, „weiß man aber, dass das keinen Sinn macht – zumindest nicht für die breite Bevölkerung“. Wenn eine Person geboostert ist, also 3 Mal geimpft, dann sei der Schutz so hoch, dass es keine 4. Impfung brauche – auch nicht gegen die Omikron-Variante.<BR /><BR />„Es stimmt zwar, und das belegen auch die Zahlen, dass man sich auch als Geimpfter mit der Omikron-Variante des Coronavirus anstecken kann, aber die allermeisten Infektionen verlaufen mild und eine Booster-Impfung schützt äußerst gut gegen einen schweren Verlauf und gegen Todesfälle“, sagt Franzoni.<BR /><BR />Natürlich gebe es auch Ausnahmen, nämlich die Hochrisikogruppen, oder Personen mit Vorerkrankungen. „Diese können nicht immer einen ausreichenden Immunschutz durch eine Impfung aufbauen, daher macht für diese Personengruppen eine 4. Impfung durchaus Sinn.“ Dies habe auch die deutsche STIKO (Ständige Impfkommission) so entschieden bzw. empfohlen.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-52695086_quote" /><BR /><BR /><BR /><BR />„Für den Rest der Bevölkerung braucht es nach derzeitigem Wissensstand aber keine weitere Auffrischungsimpfung“, so Franzoni. Der Antikörperspiegel sinke zwar auch nach 3 Impfungen mit der Zeit, jüngste Studien hätten aber ergeben, dass die T-Zellen immer noch aktiv seien und das Virus gut abwehren könnten, auch nach einigen Monaten. „Dies bedeutet, dass man auch nach mehreren Monaten, nachdem man die 3. Impfung erhalten hat, noch gut gegen einen schweren Verlauf geschützt ist.“<BR /><BR />Sollte also keine neue Variante auftreten, braucht es für die breite Bevölkerung keine weitere Impfung gegen Corona? „Doch“, sagt Franzoni, aber wahrscheinlich erst im Herbst. „Es wird wahrscheinlich so sein, dass man zumindest ab einem bestimmten Alter jährlich eine Corona-Impfung bekommen sollte, so wie dies bei der Grippeimpfung der Fall ist.“ <BR /><BR />Und was ist, wenn eine neue, womöglich gefährlichere Variante auftaucht? „Auch dann sind wir mittlerweile gut gerüstet“, so Franzoni. Sowohl Moderna als auch Biontech/Pfizer seien derzeit dabei neue Impfstoffe zu entwickeln, die auch gegen alle Varianten schützen sollten. „Sollte also wirklich der Fall eintreten, dass eine aggressivere Variante kommt, dann sind wir vorbereitet“, zeigt sich Franzoni optimistisch.<BR /><BR />