Brutale Attacke in Algund: Jetzt spricht der Vater eines Opfers - Chronik

Zugetragen hat sich der Übergriff am vergangenen Samstag hinter dem ALGO. Die beiden Opfer der Gewaltepisode sind 13 und 14 Jahre alt. Herr Ghizzoni, wann hat sich der Übergriff auf Ihren Sohn und dessen Freund hinter dem Einkaufszentrum ereignet? Davide Ghizzoni: Es war am vergangenen Samstag am späteren Nachmittag. Unser Sohn hat uns gegen 17 Uhr mit dem Handy seines Freundes angerufen. Denn unserem Sohn ist sein Handy aus den Händen gerutscht, die anderen haben es dann genommen und zerstört. Kannten Ihr Sohn und dessen Freund die Gruppe von Burschen, die auf sie losgegangen sind? Ghizzoni: Mein Bub kennt sie nicht, er hat sie dort das erste Mal gesehen. Sein Freund geht mit einem der Buben in dieselbe Schule, aber nicht in dieselbe Klasse. Die anderen sollen aus Sinich stammen. Wie kam es, dass die beiden Jungs die anderen vor dem ALGO getroffen haben? Ghizzoni: Der Freund meines Sohnes hatte einem aus der Gruppe über Instagram geschrieben. Dann wurden sie unter einem Vorwand nach draußen gelockt. Gibt es einen Grund, warum die Gruppe auf Ihren Sohn und dessen Freund losgegangen sind? Ghizzoni: Nein, es gibt kein Motiv, keinen Beweggrund für diese Aggression. Mein Sohn und dessen Freund wurden von 4 oder 5 Burschen angegriffen. Zudem waren unter den Begleitern dieser Gruppe, die man auch auf dem Video sehen kann, ein paar darunter, die älter waren als die Angreifer, die geschrien und gejohlt und alles mit dem Handy gefilmt haben. 2 davon sollen bereits einen Barbetreiber verprügelt haben. Wurde Ihr Sohn verletzt? Ghizzoni: Nein, er hat keine blauen Flecken davongetragen, sein Freund, den sie am Boden noch getreten haben, sehr wohl. Haben Sie ihren Sohn dann abgeholt? Ghizzoni: Ja, meine Frau und ich haben nach seinem Anruf einen großen Schreck bekommen. Ich bin hingesaust, wusste gar nicht, wie es meinem Sohn geht, ob er vielleicht voller Blut ist. Als ich dort war, wollte ich wissen, wer auf die beiden Buben losgegangen ist und wer sein Handy kaputt gemacht hat. Daraufhin wurde ich von jungen Leuten eingekreist. Ich bin beim Heer; wäre ich ein ängstlicher Typ, hätte dieser Einschüchterungsversuch wohl gewirkt. Daraufhin sagte ich: Zu fünft, zu sechst fühlt ihr euch stark. Ich könnte mir auch einen von euch vorknöpfen. Worauf sie arrogant meinten: Nein, fratello, denn dann landest du im Knast. Sie wissen, dass ihnen nichts passiert. Wie geht es Ihrem Sohn nach diesem Vorfall? Ghizzoni: Ihm geht es recht gut, auch psychisch. Er hat keine Angst, sein Leben so weiterzuleben wie bisher. Er geht nach wie vor seinem Sport nach, das ist Boxen in der Halle. Sein Freund ist sensibler, ihn hat es mehr mitgenommen. Ich bin stolz auf meinen Sohn, der versucht hat, seinen Freund in Sicherheit zu bringen. Werden Sie Anzeige erstatten? Ghizzoni: Wir sind noch am Abwägen und beraten uns in der Familie. Ich bin eigentlich kein Freund von Anzeigen. Und meinem Sohn ist glücklicherweise nichts passiert, außer dass sein Handy zerstört wurde. Ich hoffe, dass die Eltern des anderen Buben Anzeige erstatten. Die Feiglinge haben auf ihn eingetreten, selbst als er am Boden lag. Ich glaube auch, dass, wenn man diese Buben einzeln vor sich hat, sie dann nicht mehr so mutig sind wie in der Gruppe. Und noch eines muss ich sagen: Es waren keine Südtiroler darunter. Wäre ich der Vater eines dieser Buben, ich würde mich in den Boden hineinschämen. Ich habe auch Sorge, was aus diesen Burschen wird, wenn sie groß sind. Wie geht es Ihnen beim Gedanken, dass Ihr Sohn wieder ins ALGO geht? Ghizzoni: Dann werde ich auch im ALGO sein und ihn aus der Ferne im Auge behalten. Hier das Video, das die brutale Attacke in Algund zeigt.