Samstag, 6. April 2024

Kampfzone öffentlicher Raum: Bozen hat ein Sicherheitsproblem

„Täglich landen junge Männer in Bozen, deren Fach man nicht kennt, für das sie anscheinend die Kraft haben sollen.“ Ein Kommentar von „Dolomiten“-Redakteur Michael Fink.

Michael Fink: „Mit Drogen bekannter und noch unbekannter Art wird die Stadt seit geraumer Zeit richtiggehend überschwemmt.“ - Foto: © ÖA / jaidermartina

Der neue Quästor Paolo Sartori ist innerhalb kürzester Zeit zum Helden aufgestiegen. Er genießt tiefe Bewunderung und uneingeschränkte Zustimmung. Sartori lässt die Bevölkerung am täglichen Einsatz seiner Mitarbeiter teilhaben.

Zum einen erfährt „Max Mustermann“ dadurch, was die Ordnungskräfte leisten, zum anderen, was in der Landeshauptstadt eigentlich abgeht. Letzteres ist eine mehr als erschreckende Tatsache, die neuerlich aufzeigt, dass es einen veritablen Kontrollverlust gibt. Zwar keine unbedingt neue Erkenntnis, aber sie derart plakativ vor Augen geführt zu bekommen, erzeugt ein unwohles Gefühl.

Täglich landen junge Männer in Bozen, deren Fach man nicht kennt, für das sie anscheinend die Kraft haben sollen.
Michael Fink, „Dolomiten“-Redakteur



Mit Drogen bekannter und noch unbekannter Art wird die Stadt seit geraumer Zeit richtiggehend überschwemmt. Diebstähle, Überfälle, Messerstechereien und mehr gehören mittlerweile zum Alltag. Bei den Drogen heißt es: Wo die Nachfrage, da ein Angebot.

Gab es Gewaltexzesse, gilt die Devise: Die Täter haben nichts zu verlieren. Beide Erklärungen sind die faule Frucht einer völlig wirren und beidseitig menschenverachtenden Logik gewisser Mitmenschen, die mit der Schulter zucken und meinen: „Ist jetzt halt so“.

Die Folgen dieser Mentalität sind schon spürbar und greifen werden sie schneller als uns lieb ist. Wir können munter weiter glauben, hoffen und wünschen, die Augen verschließen und uns die Welt bunt träumen. Eines ist und bleibt augenscheinlich: Die Bozner Straßen sind eine Kampfzone.

Bozen hat ein Problem mit der Ausländergewalt. Bozen hat ein Problem mit Drogen, die zum Großteil von Ausländern unters Volk gebracht werden.
Michael Fink, „Dolomiten“-Redakteur


Ein weiteres Ergebnis des verschwommenen Weltblicks ist, dass wir immer mehr zu einer sich-aus-dem-Weg-geh-Gesellschaft werden. Dieser uralte Schutzmechanismus wird aktiviert. Gleich und Gleich gesellt sich eben lieber, die Gegensätze ziehen sich nicht unbedingt an, auch wenn uns die woken Hedonisten richtiggehend dazu zwingen wollen: Nur mehr allochthon ist hip, autochthon ist pfui. Was war, ist nicht mehr gut genug, was kommt, dass weiß kein Mensch.

Bozen hat ein Problem mit der Ausländergewalt. Bozen hat ein Problem mit Drogen, die zum Großteil von Ausländern unters Volk gebracht werden. Bozen hat ein Problem mit vorwiegend jungen Männern die kommen, deren Fach aber niemand kennt, für das sie anscheinend die Kraft haben sollen. Je länger wir diese Tatsache blumig umschreiben, desto heftiger wird der Aufprall. Der neue Quästor versucht zu bremsen.

Er fordert ein und auf: Gesetze zu befolgen, Missstände zu melden. Immer wieder spricht er vom „zivilen Zusammenleben“. Dazu zählt nicht, dass man bewaffnet durch die Gegend spaziert, sich einfach nimmt was man braucht, pöbelt, beleidigt, beschimpft und attackiert. Der zivile Umgang ist einer der wichtigsten Entwicklungsschritte der Menschheit. Wenn wir der Realität immer wieder aus dem Weg gehen, dann wickeln wir uns ab.

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stol

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