Mittwoch, 3. April 2024

Muren zu Ostern: So hoch sind die Schäden

Geschätzt 700.000 Euro beträgt der Schaden an Straßen nach den starken Niederschlägen am Osterwochenende. Muren, Steinschlag, Lawinen machten Einsätze von Feuerwehr, Straßendienst und Geologen nötig.

Eine Mure hatte am Sonntag die Staatsstraße nach Sulden unpassierbar gemacht. Die Mitarbeiter des Straßendiensts haben die Straße umgehend geräumt und die Gefahrenstelle gesichert, sodass die Straße bereits am Abend wieder befahrbar war. - Foto: © LPA

Einsatzreiche Ostertage haben die Mitarbeiter des Landesstraßendienstes hinter sich. Auch rund 80 Feuerwehren mit über 1000 Freiwilligen Feuerwehrleuten standen vor allem am Ostermontag im Einsatz und sorgten dafür, dass Straßen wieder passierbar und abgerutschte Hänge gesichert wurden. Im Laufe von 72 Stunden gab es über 100 Einsätze, vor allem in der westlichen Landeshälfte inklusive Unterland und Bozen, heißt es in einer Aussendung des Landespresseamtes: „Der Grund dafür war das heftige Niederschlagsereignis, das vor allem in den Südstaulagen stattfand. Am Dienstag, 2. April, galt noch die Gefahrenstufe gelb im gesamten Landesgebiet, da es zu Massenbewegungen und Murgängen kommen konnte.“

„Durch die Verbesserung der allgemeinen Wetterlage hat sich die Gesamtsituation in den vergangenen Stunden beruhigt. Dennoch behalten wir die Lage weiterhin unter Beobachtung“, informiert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, Klaus Unterweger.

Die Hangschutzvorrichtungen haben bei einem Erdrutsch auf der Landesstraße in Ulten einen Großteil des Materials aufgefangen. - Foto: © LPA



In seiner Funktion als Zivilschutzlandesrat dankt Landeshauptmann Arno Kompatscher allen Einsatzkräften und Freiwilligen, die an den Ostertagen im Einsatz standen: „An diesen Tagen hat sich einmal mehr gezeigt, wie gut organisiert und gut bestellt unser ehrenamtliches Feuerwehrwesen ist. Mein persönlicher Dank geht an alle, die trotz Osterfeiertagen und damit verbundenen Familienfeiern ihren Dienst für die Allgemeinheit geleistet haben.“

Rund 250 Straßenwärter im Einsatz

Muren und Steinschlag machten am Osterwochenende vorwiegend in der westlichen Landeshälfte Südtirols mehrere Straßen unpassierbar. Alle 480 Straßenwärter des Straßendiensts des Landes standen ständig in Bereitschaft. Rund die Hälfte war im Einsatz, um die betroffenen Straßen wieder passierbar zu machen.

Gleiche mehrere Lawinen sind auf die Staatsstraße am Grödner Joch abgegangen. Der Straßendienst hatte den Verkehrsweg zuvor aus Sicherheitsgründen gesperrt. - Foto: © LPA



Erleichtert, dass bei den Unwetterereignissen am Osterwochenende auf Südtirols Straßen und während der Aufräumarbeiten keine Menschen zu Schaden kamen, zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider: „Dank der Professionalität der Mitarbeiter im Straßendienst, der guten Zusammenarbeit mit dem Bevölkerungsschutz und den Freiwilligen Feuerwehren und der Kompetenz der beauftragten Unternehmen konnten die meisten Verkehrswege in kürzester Zeit wieder geöffnet werden. Auch das macht Südtirol aus!“ Am Dienstag wurde eine genauere Erhebung der Schäden gemacht. „Zum jetzigen Zeitpunkt werden die Schäden an den Straßen auf 700.000 Euro geschätzt“, sagt der Direktor der Landesabteilung Straßendienst, Philipp Sicher.

Landesgeologen zur Bewertung an den Gefahrenstellen

Auch für die Geologen des Landes gab es mehrere Einsätze zu bewältigen, vor allem entlang von Straßen, und zwar verteilt zwischen Unterland, Bozner und Meraner Raum, Vinschgau, Passeiertal und Sarntal. Hauptprobleme waren laut Volkmar Mair, Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung, meist flachgründige Rutschungen, die die Verkehrswege teilweise verschlammt oder verschüttet haben.

Der Hang in Auer, von dem aus große Felsbrocken auf die darunterliegende Handwerkerzone abgegangen sind. - Foto: © LPA



Bankette und Stützmauern wurden in Mitleidenschaft gezogen. An einigen Orten stürzten bei Steinschlägen einzelne größere Blöcke ab. „Durch diese enorme Wassermenge sind immer die obersten 50 Zentimeter bis 1 Meter Boden extrem aufgeweicht“, erklärt Mair. Dort, wo es Schutzbauten gab, hätten diese größtenteils gut funktioniert, aber ab lokalen Niederschlagsereignissen von 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter werde es schwierig, so Mair.

Die Geologen des Landes waren am Osterwochenende durchgehend zu dritt im Einsatz, zum Teil wurden auch noch freiberufliche Geologen hinzugezogen.

lpa

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden