Zunächst mit Fäusten, dann mit Fußtritten, als einer der Buben am Boden liegt. Alles unter Gejohle mit dem Handy gefilmt – von einem Gaffer oder gar Beteiligten. Bislang wurde keine Anzeige erstattet, aber das Jugendgericht wurde informiert. <BR /><BR />Wann genau sich diese Gewaltepisode zugetragen hat, sei Gegenstand der Ermittlungen, hieß es am Dienstag seitens der Carabinieri. Anzeige vonseiten der beiden Opfer sei bis dato keine erstattet worden, auch ärztliche Hilfe sei nicht in Anspruch genommen worden, denn entsprechende Unterlagen lägen ebenfalls keine vor. Im Einvernehmen mit dem Jugendgericht werde nun daran gearbeitet, die Burschen ausfindig zu machen. Straftatbestand: Schlägerei. Dass sich der Gewaltakt vor dem ALGO zugetragen habe, sei auch darauf zurückzuführen, dass das Innere des Einkaufszentrums zur Gänze mit Videokameras überwacht wird.<BR /><BR />„Wir wissen von Konflikten und Gewaltepisoden beim ALGO“, sagt Nadine Lutz, Teamleiterin der Streetworker. Bereits im letzten Jahr sei das ALGO zu einem Hotspot – oder wie Lutz sagt, „einem Schmelztiegel verschiedener Gruppen“ – geworden, in dem sich Jugendliche aus dem gesamten Burggrafenamt träfen. „Unter anderem weil es dort Fastfood-Ketten und damit günstiges Essen gibt. Zudem hat Corona die Möglichkeiten, sich zu treffen, sehr eingeschränkt“, sagt Nadine Lutz. Von diesem Gewaltakt wisse sie erst seit <?TrVer> Dienstag. <BR /><BR /><b>Streetworker in Kontakt mit Geschäftsleitung</b><BR /><BR />Die Streetworker stünden bereits im Kontakt mit der Geschäftsleitung des ALGO. „Nun ist angedacht, dass wir mit einem Camper regelmäßig das ALGO aufsuchen, um für die Jugendlichen sichtbar zu sein“, sagt Lutz. Und wie erklärt sie sich diese nackte Gewalt? „Das hat viel mit Gruppendynamik zu tun. Man spielt sich auf, muss sich beweisen. Was für uns aber auch ein Thema ist, ist, dass sich diese Gewaltepisode nicht nachts und versteckt zugetragen hat, sondern am Tag. Warum hat da kein Erwachsener Zivilcourage gezeigt und eingegriffen?“, fragt Lutz. <BR /><BR />„Schlimme Szenen, die uns in diesem Video vor Augen geführt werden. Jeder Versuch, diese Gewaltepisode als einen dummen Bubenstreich herunterzuspielen, wäre schwerwiegend“, sagt Merans Bürgermeister Dario Dal Medico. Es gelte jede Form von Gewalt zu bekämpfen und auszumerzen, meint der Meraner Bürgermeister. „Einerseits wegen der gefährlichen Folgen physischer Gewalt und andererseits wegen der beachtlichen negativen Energie für den sozialen Zusammenhalt, die davon ausgeht“, sagt Dal Medico. <BR /><BR />Er ruft sowohl die Opfer als auch Zeugen dieses Gewaltaktes auf, diesen Vorfall so schnell wie möglich zur Anzeige zu bringen. „Und zwar im vollen Vertrauen in die Sicherheitsbehörden“, sagt der Meraner Bürgermeister. Er wird am heutigen Mittwoch mit der Carabinieri-Führung zusammentreffen, um prinzipiell das Thema Sicherheit in Meran zu erörtern. Natürlich komme auch diese Gewaltepisode zur Sprache. <BR /><BR />Die ALGO-Geschäftsleitung war am Dienstag auf „Dolomiten“-Anfrage für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. <BR />