Freitag, 26. Januar 2024

Bozen: Gedenkfeier im Jüdischen Friedhof

Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der jedes Jahr am 27. Januar begangen wird, fand heute Vormittag fand im Jüdischen Friedhof in Bozen eine Gedenkfeier für die deportierten jüdischen Mitbürger der Region statt.

Der Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi (links), die Vorsitzende der jüdischen Gemeinschaft Meran Elisabetta Rossi Borenstein und Regierungskommissär Vito Cusumano versammelten sich am Denkmal für die deportierten Juden zu einer Schweigeminute. - Foto: © Stadt Bozen

Am Tag des Gedenkens wird der Opfer des Holocaust gedacht, aber damit verbunden ist auch der Wille, sich für die Verteidigung der Werte des Friedens, der Freiheit und der Würde des Menschen einzusetzen. Die Stadt Bozen will mit den Gedenkfeiern am 27. Januar ein Zeichen setzen, gegen das Vergessen der Gräueltaten des NS-Regimes und gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit.

Der Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi, Regierungskommissär Vito Cusumano und die Vorsitzende der jüdischen Gemeinschaft Meran Elisabetta Rossi Borenstein versammelten sich am Freitag am Denkmal für die deportierten Juden zu einer Schweigeminute.

Am Samstag begeht die jüdische Gemeinschaft den Sabbat und lässt für gewöhnlich jede Arbeit ruhen. - Foto: © Stadt Bozen


Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wird jedes Jahr am 27. Januar begangen. Da der 27. Januar heuer auf einen Samstag fällt, an dem die jüdische Gemeinschaft gewöhnlich den Sabbat begeht und jegliche Arbeit ruhen lässt, fand die Gedenkfeier bereits am heutigen Freitag statt.


Kranzniederlegungen und das Besuchen verschiedener bedeutungsvoller Orte soll beim Erinnern helfen. - Foto: © Stadt Bozen



Die offizielle Gedenkfeier beginnt um 10 Uhr mit einer Kranzniederlegung in der Reschenstraße 80 an der Mauer des ehemaligen Bozner NS-Durchgangslagers zu Ehren all jener Männer und Frauen, die im Durchgangslager Bozen inhaftiert waren, sowie im Gedenken an die Verfolgung der Sinti durch die Nationalsozialisten. Darauf werden um 10.50 Uhr am Denkmal für die deportierten Juden der Region am Jüdischen Friedhof in Oberau, und um 11 Uhr am Denkmal für Manlio Longon am städtischen Friedhof Kränze niedergelegt.


Bei einer Schweigeminute wurde den Opfern gedacht. - Foto: © Stadt Bozen



Dort wird anschließend eine Gedenktafel in Erinnerung an Tullio Degasperi, Walter Masetti, Adolfo Beretta, Decio Fratini, Erminio Ferrari, Romeo Trevisan und Gerolamo Meneghini enthüllt. Die 7 Mitglieder des von Manlio Longon angeführten Nationalen Befreiungskomitees wurden wegen ihres Einsatzes für die Freiheit verhaftet, geschlagen und gefoltert und nach Mauthausen/Gusen deportiert, von wo sie nicht mehr zurückkehrten.

An der Pacinottistraße am Denkmal zu Ehren der Deportierten wird um 11.40 Uhr ein Kranz niedergelegt. Um 12 Uhr wurden in der Turinstraße auf Höhe der Hausnummer 31 weitere „Stolpersteine“ enthüllt. Auf diesen sind die Namen der 7 Männer des Befreiungskomitees verewigt, die in das Konzentrationslager Gusen deportiert werden und dort umkamen. Jugendliche, die mit dem „Zug der Erinnerung“ verschiedene Stätten des Holocaust besucht haben, tragen kurze Texte vor und sorgen für die musikalische Umrahmung.

stol

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden