Montag, 6. Mai 2024

So stressfrei und unkompliziert kann Wandern ohne Auto sein

„Warum nicht das Auto in der Garage stehen lassen und umweltfreundlich unsere Berge erkunden?“, fragt Rosmarie Rabanser aus Barbian. Die pensionierte Lehrerin und AVS-Wanderführerin hat jetzt ein Buch über ihre Erfahrungen mit den Öffis geschrieben. Welche Vorteile Wandern ohne Auto hat und was Interessierte unbedingt beachten sollen, erzählt sie im Interview.

Im Trend: Immer öfter steigen in den Zügen nicht nur Pendler, sondern auch Wanderer mit entsprechender Ausrüstung ein. - Foto: © dpa-tmn / Jens Büttner

Was ist das Schöne am Wandern mit den Öffis?
Rosmarie Rabanser: Man sitzt im Zug oder im Bus und kann sich erholen, mit Leuten unterhalten, an Touren tüfteln. Man kann sehr gut Rundwanderungen machen und ist nicht an den Ausgangspunkt gebunden, wo das Auto steht. Ein Vorteil ist natürlich, dass man umwelt- und klimafreundlich unterwegs ist. Nicht zu vergessen der soziale Aspekt: Man schließt sich Gruppen an, verabredet sich miteinander, motiviert sich gegenseitig.

Die Südtirol Mobil App kann sehr hilfreich sein.
Rosmarie Rabanser


Was sollte man aber unbedingt beachten?
Rabanser: Man sollte sich die Südtirol Mobil App auf das Smartphone herunterladen. Sie kann sehr hilfreich sein – bei der Planung der Tour und auch während der Tour. Die Zeiten sollte man trotzdem ungefähr im Kopf behalten, weil man nicht immer eine Internetverbindung in den Bergen hat.

Ihr Buch trägt den Titel „Einfach Südtirol: Wandern ohne Auto“. Welche Orte kann man denn in Südtirol einfach ohne Auto erreichen?
Rosmarie Rabanser: Die Touren in meinem Buch sind vielfältig. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man viele Talschaften und auch viele Höhenlagen erreichen – von den Pfaffenseen im Vinschgau bis zu den Drei Zinnen im Pustertal.

Es braucht eine gewisse Flexibilität.
Rosmarie Rabanser


Wie sieht es mit Gipfeltouren aus?
Rabanser: Wenn man mit den Öffis unterwegs ist, kann man nicht die höchsten Gipfel erklimmen. Aber einfache Gipfel wie die Dreisprachenspitze im Vinschgau oder die Tatschspitze im Eisacktal kann man gut erwandern. Manche Wanderungen im Buch sind herausfordernd, manche gemütlicher. Keine der Touren ist aber gefährlich.

Wandern ohne Auto bedeutet auch bereit zu sein, gewisse Herausforderungen zu meistern. Gerade am Wochenende muss man oft länger auf Bus oder Zug warten...
Rabanser: Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Es braucht Zeit und eine gewisse Flexibilität. Eine gute Vorbereitung ist das um und auf. Wann möchte ich ungefähr am Zielpunkt ankommen? Wann fährt der Bus dort ab? Man sollte sich bereits vor der Tour einen guten Überblick über die Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel schaffen.

Das Buch soll dazu motivieren, das Auto in der Garage stehen zu lassen.
Rosmarie Rabanser


Sollten die öffentlichen Verkehrsmittel weiter ausgebaut werden?
Rabanser: Ja. Urlauber bekommen z. B. den Südtirol Guest Pass kostenlos und nutzen ihn gerne. Dann sind die Züge schnell voll. Deshalb bräuchte es mehr Waggons und manchmal mehr Fahrten z. B. im 30-Minuten-Takt.

Zum Wandern die Öffis nutzen, bedeutet, oft auch umzusteigen. Klappen die Anschlüsse denn reibungslos?
Rabanser: Das klappt gut. Ich habe alle Touren selbst erwandert. Man muss nicht lange warten. Im Sommer fahren in vielen Gegenden Wanderbusse, die eine geschickte Anbindung in höhere Gebiete anbieten. Natürlich kann einmal eine Verbindung ausfallen, aber in der Regel passiert das nicht.

Wen möchten Sie mit Ihrem Buch ansprechen?
Rabanser: Leute, die gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und neugierig sind, wo man mit ihnen überall hinkommt. Das Buch soll dazu motivieren, das Auto in der Garage zu belassen und umweltfreundlich zu reisen. Zudem könnte es zu einem Schritt in Richtung Bewusstseinsbildung anstupsen.


Das Buch „Einfach Südtirol. Wandern ohne Auto“ ist vor Kurzem im Athesia Tappeiner Verlag erschienen.

tek

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